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Nach Rücktritt: Gabriel kritisiert Thyssenkrupp-Führung

Archivmeldung vom 31.08.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Sigmar Gabriel (2016), Archivbild
Sigmar Gabriel (2016), Archivbild

Bild: Eigenes Werk /OTT

Nach seinem Rücktritt als Aufsichtsratschef der Thyssenkrupp Stahlsparte hat Sigmar Gabriel Management und Eigentümer der Muttergesellschaft kritisiert. "Das Unternehmen verliert nur Zeit und Geld. Die Probleme bleiben", sagte Gabriel dem Wirtschaftsmagazin "Capital". "Der ganze Konflikt ist vollständig unsinnig."

Er bemängelte den Zeitpunkt für die Eskalation. "Der Wechsel findet in einer Phase statt, wo im Stahlkonzern gigantische Großprojekte laufen. Sie errichten dort neue Stahlanlagen, eine DRI-Anlage für die Produktion von grünem Stahl und sie bauen eine Gieß-Walzanlage im laufenden Betrieb um. Das hat noch keiner auf der Welt gemacht", sagte der ehemalige SPD-Chef. "Geht das schief, steht die deutsche Autoindustrie still."

Als Gründe für seinen Rücktritt nannte Gabriel ein gestörtes Vertrauensverhältnis zum Vorstandschef von Thyssenkrupp, Miguel López. "Herr López hat in den vergangenen Wochen permanent direkt in die Stahlsparte eingegriffen, an uns vorbei, ohne uns zu informieren und den dortigen CEO von seiner Arbeit abgehalten", so Gabriel. Dass López noch Unterstützer hat, ärgere ihn nicht. "Ich bin nicht wütend. Aber die haben es einfach nicht verstanden."

Streit hatte es vor allem über die notwendige Finanzausstattung für die Stahltochter gegeben, damit diese eigenständig operieren könne. "Wenn sie die Tochter an die Börse bringen wollen, dann muss sie so ausgestattet sein von ihrer Eigentümerin, dass sie das kann. Was aber Herr López im Kopf hat, ist, er möchte nicht mehr Eigentümer sein, sondern sich gegenüber der Stahl AG verhalten wie eine Bank. Das heißt, er will ihr Darlehen geben - und das nicht mal ausreichend."

Quelle: dts Nachrichtenagentur



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