Gründerschwund in Deutschland abgebremst: 547.000 Existenzgründer im Jahr 2018
Archivmeldung vom 16.04.2019
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Freigeschaltet durch André OttNach drei Jahren mit starken Rückgängen stabilisiert sich die Gründungstätigkeit in Deutschland im Jahr 2018 wieder: Mit 547.000 Personen liegt die Zahl der Existenzgründer nur knapp unter dem Vorjahresniveau (-10.000 bzw. -2 %), wie eine aktuelle Vorauswertung des KfW-Gründungsmonitors zeigt.
"Die gute Konjunkturentwicklung bringt Geschäftsgelegenheiten mit sich und wirkt sich daher positiv auf die Gründungstätigkeit aus", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. "Allerdings ist nach wie vor keine Trendumkehr drin. Die Zahl der Gründer nimmt nicht zu, sondern verharrt auf niedrigem Niveau." Der Hauptgrund dafür, dass nicht mehr Personen den Sprung in die berufliche Selbständigkeit wagen, ist die weiterhin hervorragende Lage am deutschen Arbeitsmarkt. "Potenzielle Gründer finden derzeit andere sehr attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten. Berufliche Entscheidungen fallen daher häufig zugunsten eines Angestelltenverhältnisses aus."
Im Jahr 2018 zeigt sich die Gründungstätigkeit dabei so ausgewogen wie nie: Voll- und Nebenerwerbsgründungen liegen fast gleichauf - allerdings aufgrund gegenläufiger Entwicklungen. Die Zahl der Vollerwerbsgründer legte auf 255.000 Personen zu (+21.000). Die Zahl der Nebenerwerbsgründer fiel hingegen das fünfte Jahr in Folge auf nun 292.000 Personen (-31.000).
Einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung der Gründerzahl leistete 2018 die positive Entwicklung der Gründungstätigkeit von Frauen: Mit 216.000 machten sich 4 % mehr Frauen selbstständig als im Vorjahr. Nachdem der Anteil von Frauen zwei Jahre in Folge zurückgegangen war, liegt er nun wieder bei 40 %. Dagegen ging es bei der Gründungstätigkeit von Männern weiter bergab: 331.000 Männer haben sich selbständig gemacht, das sind 5 % weniger als im Jahr davor.
Die Vorabauswertung zum KfW Gründungsmonitor finden Sie unter: http://ots.de/O9z7Sw
Der vollständige Bericht mit allen Ergebnissen zum Gründungsgeschehen im Jahr 2018 wird im Frühsommer vorliegen.
Zur Datengrundlage:
Der KfW-Gründungsmonitor ist eine repräsentative, seit dem Jahr 2000 jährlich durchgeführte, telefonische Bevölkerungsbefragung zum Gründungsgeschehen in Deutschland. Die Analyse zeichnet ein umfassendes Bild des Gründungsgeschehens in Deutschland. Hierzu wird eine Vielzahl von Informationen zu den Gründern und ihren Projekten sowie zum Fortbestand der Gründungsprojekte in den besonders kritischen ersten drei Unternehmensjahren erhoben. Weitere Informationen: www.kfw.de/gruendungsmonitor
Quelle: KfW (ots)