Industrie setzt mehr auf Dienstleistung und weniger auf Fertigung

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Das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland bietet mehr Dienstleistungen an und produziert weniger. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie des Ifo-Instituts hervor.
Zahlen zur klassischen Industrieproduktion gäben die wirtschaftliche
Leistung im Verarbeitenden Gewerbe nicht vollständig wieder, sagte
Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. "Während der Produktionsindex
zwischen 2018 und 2024 um 13 Prozent zurückgegangen ist, fiel die
umfassendere Wertschöpfung im selben Zeitraum nur um drei Prozent."
Industrieunternehmen
setzen zunehmend auf hybride Produkte, bei denen Waren mit
produktbegleitenden Dienstleistungen kombiniert werden. Gleichzeitig
verlagern viele Unternehmen Teile der physischen Fertigung ins Ausland
und konzentrieren sich im Inland auf Produktentwicklung und -vertrieb.
Die
strategische Umstellung führe zu einer Anpassung der
Produktionskapazitäten und steigenden Umsätzen aus nicht industriellen
Tätigkeiten. "Die reine Betrachtung der Warenproduktion in Deutschland
greift zu kurz. Die Industrie passt ihre Geschäftsmodelle an und
konzentriert ihre inländische Aktivität zunehmend auf Forschungs- und
Serviceleistungen", so Wollmershäuser.
Besonders stark zeige sich
diese Entwicklung in der Automobil- und Maschinenbauindustrie. Dort
gewinnen Forschung und Entwicklung sowie produktnahe Dienstleistungen an
Bedeutung, während traditionelle Produktionskapazitäten vermehrt
ausgelagert würden. Dieser Strukturwandel sollte bei der Beurteilung der
derzeitigen Lage der deutschen Industrie berücksichtigt werden, so das
Institut.
Quelle: dts Nachrichtenagentur