IG Metall: Lohnverzicht für Opel-Beteiligungsgesellschaft
Archivmeldung vom 09.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZur Rettung von Opel sollten nach Ansicht von Aufsichtsratsmitglied Armin Schild die Beschäftigten eine Beteiligungsgesellschaft gründen. In einem Interview mit dem ZDF-Wirtschaftsmagazin WISO sagte Schild weiter, für diese Beteiligungsgesellschaft könnten die Arbeitnehmer auf einen Teil ihres Lohnes verzichten, um ihn als Kapital in die neue Gesellschaft einzubringen.
"Statt über eine Insolvenz als Sterbehilfe für den Automobilhersteller nachzudenken, sollte die Politik eher Staatshilfen gewähren."
Lohnverzicht für die Gründung einer Beteiligungsgesellschaft seien die Arbeitnehmer bereit zu leisten, wenn der Staat Opel helfe. Dies unterstütze auch die IG Metall. Schild, der zugleich Bezirksleiter Frankfurt der IG Metall ist, erklärte, der vorgelegte Rettungsplan des Unternehmens biete dafür eine Grundlage, wenngleich noch ein paar Punkte geklärt werden müssten.
Eine Insolvenz sei der falsche Weg aus der Opelkrise. Er verunsichere lediglich Käufer und auch Händler, die sich dann umgehend andere Partner suchen würden. "Eine Insolvenz löst darüber hinaus einen Dominoeffekt bei den Automobilzulieferern aus. Mehrere 10 000 Arbeitsplätze würde das kosten", sagte Schild in WISO.
Franz weist Spekulationen über zweistelligen Lohnverzicht zurück
Der Opel-Gesamtbetriebsratschef und Vorsitzende des europäischen Arbeitnehmer-Forums von General Motors, Klaus Franz, ist Spekulationen über einen zweistelligen Lohnverzicht für die Opel-Beschäftigten entgegengetreten. "Ich lasse mich nicht festlegen. Bevor es zu Verhandlungen darüber kommt, müssen wir uns erst mit den Betriebsräten und der IG Metall abstimmen", sagte Franz der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstagausgabe). Des Weiteren nannte Franz Aussagen des CDU-Wirtschaftsexperten Michael Fuchs, wonach Opel die Gewinne in die USA überweise, "Unsinn". Franz: "Es ist kein Geld abgeflossen, vielmehr ist es in Deutschland investiert worden."
Quelle: ZDF / Westdeutschen Allgemeinen Zeitung