Studie: Bei neuer Bankenkrise droht jahrelanger Abschwung
Archivmeldung vom 03.04.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDeutschland würde durch eine Bankenkrise ein mindestens zweijähriger Wirtschaftsabschwung drohen. Das geht aus einer Simulation des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die das "Handelsblatt" berichtet.
Demnach würde "eine Bankenkrise Deutschland schon in diesem Jahr in eine Rezession stürzen", heißt es in der Studie. So würden neue Tumulte im Bankensektor die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr einen halben Prozentpunkt und im nächsten Jahr zwei Prozentpunkte Wachstum kosten. Eine Krise hätte laut Untersuchung weitgehende Folgen auf alle Bereiche der deutschen Volkswirtschaft: Laut der Simulation stünde in diesem Jahr ein Reallohnverlust für die Bundesbürger von 0,4 Prozentpunkten und im nächsten Jahr von 2,2 Prozentpunkten.
Noch stärker in Mitleidenschaft gezogen würde die private Investitionstätigkeit in Deutschland. Sie würde im Falle einer neuen Bankenkrise in diesem Jahr um 1,1 und im nächsten Jahr um 5,8 Prozent sinken. "Vor allem die Wohnbauinvestitionen im bereits angeschlagenen Immobiliensektor würden einbrechen", schreibt IW-Forscher Thomas Obst. Obst spielt in seiner Simulation keine neue Finanzkrise, sondern eine mildere Form einer Bankenkrise durch. Konkret kalkuliert der Ökonom mit Tumulten an den Finanzmärkten und einem Kursverlust der globalen Aktienwerte von zehn Prozent in diesem Jahr, der gerade auch die Finanzhäuser und dann auch die Realwirtschaft treffen würde. So müssten die Banken ihre Kreditbedingungen verschärfen, "was zu einem Rückgang bei der Kreditvergabe führen würde", heißt es in der Studie.
Quelle: dts Nachrichtenagentur