SAP-Gründer Plattner kritisiert Debatte um Vermögensverteilung
Archivmeldung vom 26.01.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Unternehmer und Mäzen Hasso Plattner kritisiert die Debatte um die ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland. Auf eine entsprechende Studie der Hilfsorganisation Oxfam angesprochen, wonach die 40 reichsten Deutschen so viel besäßen wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung, sagte der Gründer des Software-Konzerns SAP der "Bild": "Das ist eine sehr deutsche Aufregung um diese Studie. In den USA guckt man sich das an - und es ist vergessen."
Ungleiche Verteilung von Vermögen sei nicht ungewöhnlich, so Plattner, der mit geschätzten 11 Milliarden Euro laut Forbes der neunt reichste Deutsche ist. "Natürlich besitzen wenige Reiche mehr als ganz viele nicht reiche Menschen. Das ist so." Es werde kein armer Deutscher reicher, wenn er weniger habe, so Plattner. Er warnt auch vor einer höheren Besteuerung von Firmenvermögen. Eine pauschale Vermögenssteuer könne nicht differenziert angewendet werden auf Betriebs- und Privatvermögen. "Wenn Sie Firmenvermögen besteuern, dann wird nichts besser - im Gegenteil."
Besonders an den Börsen hoch bewertete junge Firmen hätten nicht das Kapital, um diese fiktiven Werte zu versteuern. Auf den Grundgesetz-Grundsatz "Eigentum verpflichtet" angesprochen, sagte Plattner: "Wenn Sie, wie ich und die meisten Reichen, die ich kenne, Firmenvermögen besitzen, dann gibt es drei Verpflichtungen: An erster Stelle die Mitarbeiter, an zweiter die Kunden und an dritter Stelle das soziale Engagement in der Gesellschaft." Plattner gehört weltweit zu den größten Wissenschafts-Förderern und ist einer der größten Mäzene Deutschlands, so die Zeitung. Auf die Frage, wie viel er aus seinem Privatvermögen gespendet habe, sagte er laut "Bild": "Es werden mehr als 500 Millionen Euro sein. Nehmen sie nur das Hasso-Plattner-Institut an der Uni Potsdam. Wir stocken demnächst auf 20 Professoren auf. Und meine Stiftung und ich finanzieren den gesamten Bau und den Betrieb mit allen laufenden Kosten. Dazu kommen das Museum Barberini in Potsdam, in das einmal meine Kunstsammlung kommt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur