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Energie-Expertin Claudia Kemfert: "Öl ist eine begrenzte Ressource"

Archivmeldung vom 18.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Claudia Kemfert Bild: Christian Frey
Claudia Kemfert Bild: Christian Frey

Claudia Kemfert, Energie-Expertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin, geht von wieder von steigenden Ölpreisen aus. Das werde Folgen für die Haltung zum Fracking haben, sagt sie im Interview mit der Neuen Westfälischen Zeitung in Bielefeld. "Bei einem höheren Ölpreis wird auch das Fracking wieder zunehmen", die Potenziale in Europa und auch Deutschland seien allerdings eher gering. "Man darf aber nicht vergessen, dass Öl eine begrenzte Ressource ist: Die leicht zu erschließenden Felder gehen im kommenden Jahrzehnt immer mehr zur Neige, so dass unkonventionelles Öl und schwer erschließbares Öl aus der Tiefsee, dem Permafrostboden oder mittels Fracking erschlossen werden muss, um die weltweit steigende Ölnachfrage zu decken", sagt sie. "Solange wir es nicht schaffen, vom Öl unabhängiger zu werden, wird dies eine - wenn auch unliebsame - Konsequenz sein."

Fracking berge Umweltrisiken, Fracking-Felder gingen schneller zur Neige als bisher erwartet. "In den USA führt das Fracking leider zu dem Trugschluss, Öl stehe dauerhaft billig zur Verfügung. Dabei werden Alternativen zum Öl und vor allem das Energiesparen vernachlässigt. Eine gefährliche Entwicklung."

Kemfert mahnt dagegen mehr Unterstützung für regenerative Energien und Energiesparen an. "Die Lobbyisten der Vergangenheit finden oftmals mehr Gehör als die Lobbyisten der Zukunft", klagt sie. "Dabei sollten die erneuerbaren Energien und das Energiesparen im Vordergrund stehen, denn damit können wirtschaftliche Vorteile und eine Marktführerschaft geschaffen werden."

Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots)

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