Investoren wollen Milliarden in Deutschland anlegen
Archivmeldung vom 10.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Zustrom ausländischen Kapitals nach Deutschland wird auch in diesem Jahr anhalten. Davon gehen Immobilienexperten aus. "Der deutsche Immobilienmarkt wird für Investoren aus dem Ausland noch attraktiver werden als im vergangenen Jahr", sagte Christian Ulbrich, Deutschlandchef der Maklergesellschaft Jones Lang Lasalle, dem "Tagesspiegel am Sonntag".
Daran würden auch die leicht steigenden Zinsen nichts ändern. "Mieten
in Deutschland sind auf niedrigem Niveau und werden tendenziell
steigen, anders als etwa in Spanien oder Großbritannien, wo das
Niveau schon sehr hoch ist", sagte Ulbrich zur Begründung. Ein sehr
starker Trend sei es zudem, Immobilien zu verkaufen und dann wieder
anzumieten. Ulbrich: "Hier erwarten wir einen starken Zustrom
ausländischen Kapitals." Länder verkauften große Bestände, aber auch
Unternehmen, etwa ihre Zentralen. "Allein dieser Markt dürfte in
diesem Jahr mehr als fünf Milliarden Euro schwer sein", erwartet
Ulbrich.
Auch die australische Investmentbank Macquarie zeigt sich an
weiteren Investitionen in Deutschland interessiert, vor allem in
Infrastruktur-Projekte. "Wir rechnen uns in Deutschland interessante
Investitionschancen aus", sagte Deutschland-Chef Georg Vietor dem
"Tagesspiegel am Sonntag". "Wir könnten alles in allem einen Betrag
in Milliardenhöhe investieren." Attraktiv seien alle Bereiche, in
denen öffentliches Eigentum privatisiert oder in
Public-Private-Partnerships überführt werde, wie etwa Autobahnen und
Landstraßen, soweit eine Beteiligung privater Investoren möglich sei.
"Uns interessieren auch öffentliche Strom-, Gas-, Wasser- oder
Fernwärmeleitungsnetze, die bei Stadtwerken oder Energieversorgern
liegen. Oder alle großen Flughäfen", sagte Vietor.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel