Brandenburger Bauern erwarten Ernteausfälle von zehn Prozent
Archivmeldung vom 15.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWegen der großen Trockenheit im April und überdurchschnittlich viel Regen im Mai erwarten die Brandenburger Bauern hohe Ernteausfälle. "Wir rechnen damit, dass die Getreideernte in diesem Jahr um etwa zehn Prozent niedriger ausfällt als im Durchschnitt der vergangenen Jahre", sagte Udo Folgart, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, dem "Tagesspiegel".
Statt 4,8 Tonnen je Hektar, wie im Schnitt der Jahre 2000 bis
2005, könnten die Brandenburger Bauern in diesem Jahr nur 4,2 bis 4,3
Tonnen Getreide je Hektar ernten, sagte Folgart. Am meisten gelitten
habe der Roggenanbau.
Ernteausfälle beklagen die Erzeuger auch beim Obst. "Bei
Süßkirschen und Pflaumen gibt es viele Frostschäden mit zum Teil
gravierenden Ausfällen", sagte der Landesbauernchef der Zeitung. Bei
Süßkirschen betrügen die Ausfälle bis zu 80 Prozent, die Preise seien
schon gestiegen. Auch bei Erdbeeren sei nur eine "mittlere Ernte" zu
erwarten. Viele Früchte seien verfault.
"Wir müssen uns langfristig darauf einstellen, dass das Wetter in
der Region wärmer wird und uns darauf mit einem besseren
Wassermanagement, aber auch mit anderen, trockenresistenten Sorten
darauf einstellen", sagte Folgart, der auch Vize-Präsident des
Deutschen Bauernverbandes ist. Er appellierte an die Politik, auch
neuen Techniken die Tür zu öffnen. "Auch die Gentechnik ist eine
Chance für Länder wie Brandenburg, mit Extremsituationen wie in
diesem Jahr besser zurechtzukommen."
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel