Gelbe Bank rutscht in rote Zahlen
Archivmeldung vom 19.02.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakDie Postbank ist im vergangenen Jahr tief in die Verlustzone gerutscht. Belastet von den Turbulenzen an den Kapitalmärkten fiel das Nachsteuerergebnis von plus 856 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 821 Millionen Euro.
Damit sei erstmals in der jüngeren Geschichte ein Verlust verzeichnet worden, wie das Dax-Unternehmen heute in Bonn mitteilte. Vor Bekanntgabe der Zahlen hatten Analysten im Schnitt mit einem höheren Fehlbetrag gerechnet.
Neben den Belastungen aus der Finanzmarktkrise nennt die Postbank außerdem Einmalverluste aus dem aktiven Abbau des Aktienportfolios als Grund für die schlechten Zahlen. Die Postbank hatte als Reaktion auf die verschärfte Finanzmarktkrise im Herbst 2008 einen Aktionsplan zur Optimierung des Risikoprofils verabschiedet, der unter anderem die Reduzierung der Aktienquote vorsieht.
Einen Ausblick auf das laufende Jahr gab das Kreditinstitut heute nicht. Auch zur geplanten Übernahme durch den Branchenprimus Deutsche Bank äußerte sich der Konzern nicht.
Die einzelnen Bereiche im Überblick: Im vergangenen Jahr lagen nach Bankangaben Zinsüberschuss und Provisionsüberschuss im Rahmen der Erwartungen. Der Zinsüberschuss stieg um 255 Millionen Euro auf 2,5 Milliarden Euro und der Provisionsüberschuss erhöhte sich leicht um 2 Millionen Euro auf 1,43 Milliarden Euro.
Beim Finanzanlageergebnis hingegen verbuchte die Bank einen Verlust von 1,25 Milliarden Euro. Im Vorjahr konnte in diesem Bereich noch ein Gewinn von 294 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Neben den realisierten Stillen Lasten aus dem Abbau des Aktienportfolios seien Wertkorrekturen auf das strukturierte Kreditersatzgeschäft von 156 Millionen Euro verbucht worden, hieß es. Das Engagement bei der insolventen US-Investmentbank Lehman Brothers belastete im Gesamtjahr mit 336 Millionen Euro.
In Zukunft wolle sich die Bank vor allem auf das Kundengeschäft konzentrieren, wie es in einer Pressemitteilung des Kreditinstituts heißt. Zudem sollen demnach kapitalmarktbedingte Risiken und Bestände noch stärker reduziert werden.