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Pisa-Chef Schleicher fordert Reform für Lehrberufe

Archivmeldung vom 02.01.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: René Golembewski / pixelio.de
Bild: René Golembewski / pixelio.de

Der Chefkoordinator der Pisa-Studie bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Andreas Schleicher, hat eine "Bildungsreform 2.0" angemahnt, um die Arbeitsbedingungen für Lehrer in Deutschland zu verbessern. "Wir brauchen jetzt, mehr als 15 Jahre nach der ersten Pisa-Studie, eine Bildungsreform 2.0", sagte Schleicher der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

Dabei gehe es ihm vor allem um eine Verbesserung der Unterrichtsqualität und der Arbeitsbedingungen für Lehrer. "Ich meine damit nicht die Gehälter, die sind in Deutschland meist sehr gut. Was es aber hierzulande noch viel zu wenig gibt, ist ein Arbeitsumfeld, in dem Lehrer viel mehr Möglichkeiten für die gemeinsame Entwicklung und Umsetzung von Unterrichtskonzepten haben", so Schleicher.

In Singapur hätten Lehrer 100 Stunden für Weiterbildung pro Jahr zur Verfügung. "Und zwar mit Kollegen zusammen und nicht abgehoben an den Universitäten wie hier." Dieses Defizit habe durchaus etwas mit den stagnierenden Pisa-Ergebnissen der Schüler zu tun. "Wie gut die Schüler abstrahieren können, hat damit zu tun, wie sehr Lehrkräfte fächerübergreifend denken oder arbeiten.

Da ist die Politik gefragt, mehr Freiräume für die Schulen zu schaffen", sagte Schleicher. Vor allem müssten Anreize her, dass gute Arbeit der Lehrer Anerkennung finde. Der Bildungsexperte kritisierte, dass eine Reformbereitschaft in Deutschland kaum vorhanden sei. "Was die Veränderungsdynamik seit einigen Jahren betrifft, schneidet Deutschland nicht besser als befriedigend ab", sagte Schleicher.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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