ThyssenKrupp-Chef Hiesinger: EU gefährdet deutsche Stahlwerke
Archivmeldung vom 01.03.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger warnt EU-Kommission und Bundesregierung vor einer Streichung der Ökostrom-Rabatte. "Wenn die Politik, egal ob in Berlin oder in Brüssel, in Sachen Ökostrom die falschen Entscheidungen trifft, bringt sie den Stahl-Standort Deutschland in Gefahr", sagte Hiesinger der "Rheinischen Post". Dann entscheide nicht der ThyssenKrupp-Vorstand über die Zukunft der Sparte Steel Europe. "Dann wird uns die Entscheidung abgenommen."
Derzeit ist ThyssenKrupp wie andere energieintensive Unternehmen von der Ökostrom-Umlage teilweise befreit. Fiele die Befreiung weg, müsste der Konzern 350 Millionen Euro zahlen. "ThyssenKrupp hat im vergangenen Jahr 85 Millionen Euro an Ökostrom-Umlage gezahlt. Wenn wir die volle EEG-Umlage zahlen müssten, würde dies eine Belastung von 350 Millionen für uns bedeuten", sagte Hiesinger. Das sei mehr, als der Konzern in seinen europäischen Stahlwerken verdiene. "Zum Vergleich: Das Ergebnis von Steel Europe lag im vergangenen Jahr bei 143 Millionen Euro." Hiesinger mahnte, die Bundesregierung müsse sich mehr Zeit für die Energiewende nehmen: "Wir dürfen die Ziele nicht zu aggressiv, ohne Rücksicht auf Kosten, Versorgungssicherheit und unsere Wettbewerbsfähigkeit verfolgen."
Quelle: Rheinische Post (ots)