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DIW-Experten bei Gaspreisdeckel uneins

Archivmeldung vom 27.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / pixelio.de

Beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sind sich die Experten intern uneins, ob sie einen Preisdeckel auf Energie gut oder schlecht finden. Die Energieexpertin Claudia Kemfert warnte die Bundesregierung vor der Einführung: "Ich halte einen Gaspreis-Deckel nicht für sinnvoll, da die starken Gaspreis-Steigerungen Ausdruck von Angebotsknappheiten auf dem Markt sind", sagte Kemfert der "Rheinischen Post".

"Preise zu subventionieren, ist für den Staat enorm teuer, und es gibt keine ausreichenden Anreize, Gas einzusparen. Nicht Preise müssen gedeckelt werden, sondern Kosten. Dies gelingt über eine direkte und vor allem zielgerichtete finanzielle Entlastung von betroffenen Haushalten und Unternehmen." Sie sähe mit großer Sorge, dass viele europäische Staaten Preisdeckel einführten.

"Dies führt zu gefährlichen Verzerrungen und kann die Energiekrise verstärken", so die Expertin. So kann bei niedrigen Preisen das Energieangebot sinken. Kemfert stellt sich damit gegen Institutsleiter Marcel Fratzscher. Der hatte sich für einen Gaspreisdeckel ausgesprochen, der pauschal 80 Prozent des Gasverbrauchs eines Haushalts abdeckt - für einen Zeithorizont von anderthalb Jahren. "Damit sagt man den Menschen, über die nächsten zwei Winter könnt ihr euch verlassen, dass die Preise nicht noch stärker durch die Decke schießen, sondern begrenzt werden", sagte er RTL/ntv.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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