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Gasprom stoppt Investitionen in Deutschland wegen zu vieler staatlicher Eingriffe auf dem Energiemarkt

Archivmeldung vom 20.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der russische Energiekonzern Gasprom hat seine Investitionspläne für Deutschland auf Eis gelegt. "Unser Interesse, in Deutschland zu investieren, ist im Augenblick außerordentlich begrenzt", sagte der Geschäftsführer von Gasprom Germania, Hans-Joachim Gornig, dem Tagesspiegel.

Als Grund nannte er die staatliche Regulierung auf dem Energiemarkt. "Der Umweltminister spricht sogar davon, den Unternehmen ihre Strom- und Gasnetze wegzunehmen", kritisierte Gornig. "Im Marxschen Sinne ist das eine glatte Enteignung. Das verunsichert jeden Investor." Gasprom hatte vor einem Jahr Investitionen im großen Stil angekündigt. Geplant war auch der Kauf von deutschen Stadtwerken, um so näher an die Endkunden heranzukommen. Gornig zufolge erhielt Gasprom seitdem "laufend Angebote von Stadtwerken, die möchten, dass wir uns mit ihnen beschäftigen". Solange aber nicht klar sei, was die Politik wolle, stehe das Thema für Gasprom nicht mehr auf der Tagesordnung.
Gasprom Germania ist die deutsche Tochter des halbstaatlichen russischen Energiekonzerns Gasprom. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Berlin. Der Umsatz von Gasprom Germania belief sich in den ersten drei Quartalen dieses Jahres auf 3,7 Milliarden Euro.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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