HSH Nordbank Vorstand erneut in Bedrängnis
Archivmeldung vom 10.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin internes Papier bringt den Vorstand der HSH Nordbank erneut in Bedrängnis. Nach Informationen von NDR Info stellen Risikoprüfer in dem Dokument klar, dass die Bank das Ende 2007 getätigte Milliardengeschäft namens Omega nicht korrekt bilanzieren könne. Nach Ansicht von Finanzexperten lässt das Papier deshalb den Schluss zu, dass die HSH Nordbank mit dem Geschäft ihre Bilanz bewusst schönen wollte, um ihre damalige Lage zu vertuschen.
Die HSH hatte mit dem Omega-Geschäft versucht, Risiken los zu werden, um dringend benötigtes Eigenkapital frei zu schlagen. Ende 2008 musste sie jedoch wegen dieser als hochriskant geltenden Transaktion 500 Millionen Euro abschreiben. Die Vorwürfe der Finanzexperten beziehen sich auf zwei Punkte, auf die die eigenen Risikoprüfer der HSH Nordbank in ihrem Dokument zum Omega-Geschäft hinweisen.
Zum einen ist darin die Rede von einer "kurzen Laufzeit" dieses Geschäfts bis April 2008. Nach Angaben von Bilanzexperten weist diese kurze Laufzeit darauf hin, "dass die Geschäfte nur zur Täuschung der Bilanzprüfer gemacht worden waren". Die Prüfer seien jedes Jahr nur bis März in der Bank, um die Richtigkeit des Jahresabschlusses der Bank festzustellen. Die Risiken der Omega-Geschäfte hätten sie wegen der festgelegten Laufzeiten nicht erkennen können. Als Folge sei die Bilanz für 2007 womöglich falsch.
Zudem sei das Omega-Geschäft in der Bilanz 2008 ebenfalls nicht korrekt abgebildet, so der Bilanzexperte Carl-Christian Freidank von der Uni Hamburg. Unklar sei, ob der Fehler vorsätzlich oder aus Fahrlässigkeit begangen wurde. Der Aufsichtsrat der HSH Nordbank will am Dienstag auf die schweren Vorwürfe im Zusammenhang mit den Omega-Geschäften reagieren. Die beiden Vorstände, die als hauptverantwortlich für die Transaktionen gelten, sollen entlassen werden.
Quelle: NDR Info