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Betriebsräte kritisieren Deutsche Post

Archivmeldung vom 14.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Kunstart.net / pixelio.de
Bild: Kunstart.net / pixelio.de

Zusteller der Deutschen Post leisten in erheblichem Umfang unbezahlte Überstunden, um ihr tägliches Arbeitspensum zu schaffen. Dies berichteten Betriebsräte des Unternehmens dem Nachrichtenmagazin "Focus".

So würden Beschäftigte in Briefzustellzentren regelmäßig vor oder nach den offiziellen Dienstzeiten Sendungen verteilen, erklärten die Betriebsräte. Im Lübecker Briefzentrum registrierte ein Betriebsrat beispielsweise innerhalb einer Woche rund 900 Verstöße gegen den Grundsatz der korrekten Arbeitszeiterfassung, so das Nachrichtenmagazin. Als Grund für die unentgeltliche Mehrarbeit geben die Betriebsräte Pflichtgefühl der Beschäftigten und Angst vor Jobverlust an. Vielfach sei die Zahl der Sendungen so groß, dass sie unmöglich innerhalb eines normalen Arbeitstages zu bewältigen sei.

Besonders Beschäftigte mit befristeten Verträgen würden in dieser Situation häufig länger arbeiten als erforderlich, um ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis zu stellen. Dies setze wiederum ihre Kollegen unter Druck, kritisierten Betriebsräte. "Es reichen zwei oder drei Leute, die früher beginnen, damit ein Team von zehn Personen früher auf die Arbeit kommt", sagte der thüringische Verdi-Gewerkschaftssekretär Frank Günther dem "Focus". Die Post wies die Vorwürfe zurück. Die örtlichen Teamleiter würden ausdrücklich dazu angehalten, zu kontrollieren, dass niemand außerhalb des Dienstes arbeite, sagte ein Sprecher dem "Focus". "Insbesondere aus fürsorglichen Gründen im Sinne des Gesundheitsschutzes hat die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften sowie der Vereinbarungen mit dem Sozialpartner im Hinblick auf die Arbeitszeit für die Deutsche Post eine wichtige Bedeutung."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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