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Lohnunterschied zwischen Ost- und Westdeutschen weiter gewachsen

Archivmeldung vom 18.07.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Mitteldeutschland - heute auch umgangssprachlich Ostdeutschland genannt (Symbolbild)
Mitteldeutschland - heute auch umgangssprachlich Ostdeutschland genannt (Symbolbild)

Bild: Screenshot Youtube Video: "Wahres Ostdeutschland - Länder Ostdeutschlands" / Eigenes Werk

Die Lohnunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sind im vorigen Jahr weiter gewachsen. Das geht aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, die die Linksfraktion im Bundestag erfragt hat und über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.

Demnach betrug die Differenz der Durchschnittslöhne zwischen Ost und West unter Vollzeitbeschäftigten 2022 13.015 Euro brutto im Jahr: Im Westen lag das Jahresbrutto im Schnitt bei 58.085 Euro, im Osten bei 45.070 Euro. Aus den Zahlen geht hervor, dass sich die Zunahme der Differenz vor allem aus Sonderzahlungen ergibt, von denen Arbeitnehmer im Westen 2022 stärker profitiert haben. Noch 2021 war die Lohnlücke geringer ausgefallen und lag bei 12.173 Euro zuungunsten der Ostdeutschen. Im Jahr 2020 hatte die Ost-West-Lücke in dieser Statistik noch bei 11.967 Euro gelegen und war damit sogar noch geringer. 

In der Einzelbetrachtung der Bundesländer zeigt sich zudem, dass der gesamte Osten Deutschlands unter Westniveau rangiert: Kein ostdeutsches Bundesland das Niveau eines westdeutschen Bundeslandes erreicht. Zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg liegen zum Beispiel mehr als 21.000 Euro Lohnlücke. Die Linke sprach von einem "politischen Skandal gegenüber den Ostdeutschen" und zog e ine Verbindung zum Erfolg von Rechtspopulisten: "Wenn ostdeutsche Vollzeitbeschäftigte im Schnitt 13.000 Euro im Jahr weniger verdienen als Kollegen in Westdeutschland, dann sollte sich kein Politiker über hohe AfD-Werte wundern", sagte der Ostbeauftragte der Fraktion, Sören Pellmann, dem RND. Pellmann forderte ein gesetzliches Eingreifen der Bundesregierung: "Wir brauchen ein Lohnangleichungsgesetz des Bundes, das mehrere Maßnahmen enthält", sagte er dem RND. 

"Höhere Tarifbindung und ein Mindestlohn von 14 Euro sind dabei zentral." Er appellierte an den Ostbeauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD): "Solange diese eklatanten Unterschiede existieren, müssen die Ost-Löhne in der Rente weiterhin umgerechnet werden", forderte Pellmann. "Dass dies zum 1. Januar 2025 entfallen soll, muss der Ostbeauftragte Schneider stoppen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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