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Wohnungsmarkt Nürnberg: Mieten steigen in 5 Jahren um 25 Prozent, Kaufpreise um 73 Prozent

Archivmeldung vom 11.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Wolfgang Dirscherl / pixelio.de
Bild: Wolfgang Dirscherl / pixelio.de

Die günstigen Zeiten sind vorbei: Während die Wohnungspreise in Nürnberg 2010 noch bei 1.400 Euro pro Quadratmeter lagen, müssen die Nürnberger inzwischen im Median 2.416 Euro pro Quadratmeter bezahlen - ein Plus von 73 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle 5-Jahresvergleich von immowelt.de, einem der führenden Immobilienportale, für den die Kauf- und Mietpreise in Nürnberg zwischen 2010 und 2015 analysiert wurden. Den größten Preisanstieg bei Eigentumswohnungen innerhalb eines Jahres gab es mit einem Plus von 27 Prozent zwischen 2012 und 2013. Aber auch im vergangenen Jahr zogen die Preise nochmal ordentlich an (20 Prozent).

Die steigenden Preise haben verschiedene Ursachen. Die Bevölkerung wächst stetig - seit 2010 um rund 2 Prozent auf mehr als 517.000 Einwohner. Die starke Wirtschaftslage in der gesamten Metropolregion und die damit verbundene geringe Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent locken immer mehr Menschen nach Mittelfranken. Aber auch der gute Ruf und das vielfältige Studienangebot der ansässigen Hochschulen sowie die zahlreichen Freizeitmöglichkeiten sind Gründe für die wachsenden Einwohnerzahlen. Die Neubautätigkeit kann der gestiegenen Nachfrage nicht gerecht werden. So wurden 2013 gerade einmal 1.360 neue Wohnungen fertiggestellt - im selben Jahr gab es einen Zuzug von über 36.000 Menschen.

Zudem sorgen die anhaltend niedrigen Hypothekenzinsen für Wohnbaukredite dafür, dass viele Nürnberger ihr Geld in einer Eigentumswohnung anlegen - selbst diejenigen, die es sich vor einigen Jahren noch nicht vorstellen konnten. Doch die gestiegene Nachfrage hat zur Folge, dass Kaufpreise steigen und somit die Renditen sinken. Die Unterschiede werden mit Hilfe des Mietmultiplikators deutlich, der zeigt, das Wievielfache der Jahresmiete man für eine Immobilie investieren muss. Dabei gilt: Je höher der Multiplikator, desto teurer die Immobilie. Aktuell liegt der Mietmultiplikator in Nürnberg bei 23,7 Jahresmieten, 2010 waren es noch 17,2 Jahresmieten. In München ist der Mietmultiplikator deutlich höher: Wer in der Bayerischen Landeshauptstadt eine Wohnung kauft, muss dafür 31,9 Jahresmieten einkalkulieren. Nicht allzu verwunderlich, kostet der Quadratmeter in der bayerischen Landeshauptstadt aktuell mit 5.747 Euro mehr als das Doppelte wie in Nürnberg.

Konstanter Anstieg der Mieten

Was für Eigentumswohnungen gilt, gilt auch bei Mietwohnungen: Der Bestand ist aktuell zu gering, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Die Leerstandquote von 1,0 Prozent zeigt, dass es kaum freie Wohnungen gibt. Der Vormieter gibt seinem Nachfolger praktisch die Klinke in die Hand. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Mietpreisen wider: In den letzten 5 Jahren sind die mittleren Mieten um 25 Prozent gestiegen. Der Quadratmeter kostet derzeit 8,50 Euro, 2010 waren es noch 6,80 Euro.

Die immowelt.de-Auswertung zeigt zudem, dass die Mietanstiege innerhalb der einzelnen Jahre relativ konstant waren - sie schwankten zwischen 4 und 6 Prozent pro Jahr. Aufgrund der Mietpreisbremse wird es auch in Zukunft zu keinen extremen Erhöhungen kommen. Das neue Gesetz besagt, dass der Preis bei Neuvermietung maximal 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf. Wann die Mietpreisbremse letztendlich in Nürnberg zum Tragen kommt, steht noch nicht fest. Aber schon jetzt gibt es Einschränkungen: 2013 wurde die Kappungsgrenze, also die maximale Mietpreiserhöhung innerhalb von drei Jahren, von 20 auf 15 Prozent herabgesetzt.

Datenbasis für die Berechnung der Kauf- und Mietpreise in Nürnberg waren 32.300 auf immowelt.de inserierte Angebote. Die Preise geben jeweils den Median der im 1. Quartal 2010 bis 2015 angebotenen Wohnungen wider. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Die Mietpreise sind Nettokaltmieten bei Neuvermietung, die Kaufpreise sind Angebots-, keine Abschlusspreise.

Quelle: Immowelt AG (ots)

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