Werbe- und Medienbranche blickt verhalten optimistisch 2012 entgegen
Archivmeldung vom 23.12.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit gebremsten Optimismus blickt die Werbe- und Medienbranche dem neuen Jahr entgegen. Die meisten Manager erwarten für 2012 Werbeausgaben allenfalls auf dem Niveau des ablaufenden Jahres - dies auch nur, falls die Währungskrise nicht eskaliert. Wachstum kommt ihren Prognosen zufolge wie in den Jahren zuvor aus dem Onlinegeschäft sowie aus dem Bereich der mobilen Kommunikation. Dies geht aus der Befragung hervor, die der Branchendienst Kontakter traditionell zum Jahresanfang unter Werbern, Marketingexperten und Medien-Managern abhält.
"Die wirtschaftliche Unsicherheit in Europa und weltweit wird vermutlich bei den Werbe- und Marketingbudgets kein großes Wachstum erlauben, eher leichte Verschiebungen zugunsten von TV und vor allem Internet", prognostiziert Klaus Obermaier, Marketingchef von Intel. Auch Bernhard Fischer-Appelt, Inhaber der gleichnamigen PR-Agentur, sieht die Wachstumschancen 2012 nach dem guten Jahr 2011 sehr verhalten: "2011 war ein Aufbruchjahr, nach der Krise wurde wieder sehr stark investiert. 2012 wird sich der Markt stabilisieren und nicht wachsen." Während "klassische" Medien wie Print, Hörfunk und Außenwerbung mit Ausnahme des Fernsehens, das weiterhin als Leitmedium gilt, mit stagnierenden bzw. sinkenden Werbeerlösen rechnen müssen, konzentrieren sich die Hoffnungen der Branche auf das digitale Geschäft. "Die Wachstumschancen und -perspektiven liegen vor allem im Mobile- und Digitalbereich", konzediert Peter Würtenberger, Chefvermarkter des Verlags Axel Springer. Dabei ruhen die Erwartungen vor allem auf dem mobilen Geschäft, das in den vergangenen Jahren durch die massenhafte Verbreitung von Smartphones sowie von Tablets wie dem iPad stark gewachsen ist. "Der mobile Kanal bietet mit Apps, mobilen Websites und Kampagnen sowie speziellen Funktechnologien enormes Potential, das die Werbebranche noch nicht annähernd ausgeschöpft hat", erklärt Franziska von Lewinski, Chefin der Werbeagentur Interone, dem Kontakter. Auch die weiter expandierenden sozialen Netzwerke wie Facebook bieten laut Expertenmeinung neue Geschäftsmodelle. "Social Education, Social Games, Social Flirt und Business Web sind Beispiele dafür, welche Chancen sich für innovative Player bieten", sagt Stefanie Waehlert, Chefin der zum Holtzbrinck-Verlag gehörenden VZ-Netzwerke. Die neuen, häufig dialogischen Kommunikationsmöglichkeiten stellen aber nicht nur höhere Anforderungen an die Erforschung von Werbewirkung, sondern auch an die Aussteuerung von Kommunikation über alle Medien hinweg. "Crossmediale Produkte und mehrstufige Kommunikationskonzepte, Wirkung und Zielgruppenerreichung wird zunehmend im Vordergrund stehen", glaubt Stan Sugarman, Sprecher der Geschäftsführung Media Sales des Gruner + Jahr Verlages (Stern, Brigitte, Geo).
Quelle: W&V Werben & Verkaufen (ots)