Nachtflug-Verbot Leipzig: Condor streicht Stellen
Archivmeldung vom 30.06.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Verbot für den nächtlichen Passagierverkehr am Flughafen Leipzig/Halle stößt beim Ferienflieger Condor auf heftige Kritik. "Das ist für uns eine Katastrophe", sagte ein Condor-Sprecher der Leipziger Volkszeitung. Die Ungleichbehandlung gegenüber der Fracht sei für die Airline nicht nachvollziehbar.
"Es ist für uns
unbegreiflich, warum die Mobilität von Menschen weniger Wert sein
soll als die von Päckchen", so der Sprecher. Zumal die Maschinen der
Airline wesentlich leiser seien als die der Fracht- und
Militärflieger. "Wir werden den Planfeststellungsbeschluss genau
prüfen, ob Möglichkeiten bestehen, dagegen rechtlich vorzugehen."
Die Entscheidung werde dazu führen, dass Condor am Airport
Leipzig/Halle 500 Flüge pro Jahr streichen und sich von 30
Mitarbeitern vor Ort trennen müsse.
Heftige Kritik kommt auch vom Bundesverband der Deutschen
Fluggesellschaften (BDF). Das sei ein völlig falsches Signal für den
Luftverkehrsstandort Deutschland, sagte BDF-Geschäftsführerin Tanja
Wielgoß der Leipziger Volkszeitung. Der Beschluss des
Regierungspräsidiums verprelle deutsche Passagierflieger, die im
Wettbewerb mit der ausländischen Konkurrenz Nachteile erhalten.
"Das Nachtflugverbot schränkt das Moblitätsangebot der Region stark
ein und zerstört einen Markt, der mühsam aufgebaut worden ist", sagte
Wielgoß. Besonders die touristischen Airlines könnten die notwendigen
Umläufe in die Urlaubsregionen nun nicht mehr sicher stellen. Die
unabdingbare Verknüpfung der Abläufe mit anderen Dienstleistern in
der Touristikkette sei mit dem Nachtflugverbot gestört. Eine
Abwanderung der Fluggesellschaften inklusive der dazugehörigen
Arbeitsplätze sei die Folge. "Damit hat sich Leipzig keinen Gefallen
getan."
Gemäß dem Beschluss von Leipzig ist Passagierverkehr zwischen 23.30
Uhr und 5.30 Uhr nicht mehr gestattet. Frachtflugzeugen hingegen
steht der Flughafen weiterhin rund um die Uhr offen. "Wir wundern
uns, welches Kriterien zu dieser Entscheidung führten", sagte
Wielgoß. "Lärm scheint es nicht gewesen zu sein. Passagierflieger
sind in der Regel weitaus leiser als Fracht- und Militärmaschinen."
Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung