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Chef der Bundesnetzagentur: Strompreise werden 2013 kräftig steigen

Archivmeldung vom 09.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dieter Schütz  / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Stromkunden in Deutschland müssen im kommenden Jahr mit kräftigen Preiserhöhungen rechnen. "Die Ökostromumlage wird für 2013 wohl über fünf Cent liegen", sagte Jochen Homann, der Präsident der Bundesnetzagentur, der "Süddeutschen Zeitung". Nach 3,6 Cent in diesem Jahr wäre das ein Anstieg von rund 50 Prozent. "Auch die Netzentgelte werden in Zukunft höher ausfallen, denn wir müssen in Stromleitungen investieren", kündigte Homann an und warnte: "Höhere Strompreise lassen sich kaum vermeiden."

Nach einem nur knapp verhinderten Blackout im vergangenen Winter, hält Homann die Probleme bei der Versorgungssicherheit in Deutschland noch nicht für gelöst. "Die Gefahr eines Engpasses besteht. " Vor allem in Süddeutschland könnten in Extremsituationen Kraftwerke fehlen. Die Bonner Regulierungsbehörde kündigt deshalb eine entschlossenere Reaktion an: "Wir werden noch mehr Reserve vorhalten als im vergangenen Winter, weil wir uns zusätzlich auch noch gegen extreme Kälteperioden und beschränkte Gaslieferungen wappnen", so Homann weiter. "Aber niemand sollte sich zu große Sorgen machen: Wir sind ziemlich sicher, dass wir den Bedarf decken können."

Die Bundesnetzagentur gilt als die Schaltzentrale der deutschen Energiewende. Nach Plänen der Bundesregierung soll sie künftig auch direkt in den Strommarkt eingreifen und "systemrelevante" Kraftwerke in Notsituationen unter staatliche Aufsicht stellen können. Laut Homann treibt die Behörde die Vorbereitungen dafür derzeit voran. "Die Netzbetreiber haben uns inzwischen eine Liste von 51 Gaskraftwerken erstellt, die sie für systemrelevant halten. Diese sollten möglichst nicht abgeschaltet werden. Möglich, dass auch noch andere Kraftwerkstypen dazukommen." Allerdings werde die Behörde solche Staatseingriffe bei Gefahr für die Stromversorgung nur als "Ultima Ratio" nutzen, so Homann.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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