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Tarifexperte Lesch erwartet Totlaufen des Pilotenstreiks

Archivmeldung vom 30.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: s.media  / pixelio.de
Bild: s.media / pixelio.de

Der Pilotenstreik werde versanden, erwartet Hagen Lesch, Tarifexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft. "Ich gehe davon aus, dass sich der Streik totläuft, zumal der öffentliche Druck auf die Piloten steigt", sagte Lesch der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

Zudem hätten die anderen Beschäftigtengruppen der Lufthansa bereits einen Beitrag zur Sanierung des Konzerns geleistet. Die Streikkasse der Piloten dürfte zwar voll sein, doch die Lufthansa könne auch einiges wegstecken. "Bislang hat die aktuelle Streikwelle die Lufthansa über 100 Millionen gekostet", sagte Lesch. Doch 2014 hätte die Lufthansa Streikkosten von 222 Millionen Euro und 2015 von 231 Millionen Euro weggesteckt. Um solche Konflikte künftig zu vermeiden, fordert Lesch eine "obligatorische Schlichtungsvereinbarung" in Deutschland: "Der Staat schreibt den Tarifparteien vor, dass sie bei unlösbaren Konflikten einen Schlichter ihrer Wahl anrufen und vorsorglich das Procedere festlegen müssen." Damit habe man in anderen Branchen gute Erfahrungen gemacht. "Im öffentlichen Dienst, bei Metall, am Bau und bei den Lokführern der GDL gibt es eine Schlichtungsvereinbarung. In 31 von uns untersuchten Tarifkonflikten mit Schlichtung konnten 23 durch den Schlichter friedlich gelöst werden. In acht Fällen platzte die Schlichtung, und es kam doch noch zu neuen Streiks."

Quelle: Rheinische Post (ots)

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