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RWE-Chef geht von weiterer Reduktion der Gaslieferungen aus

Archivmeldung vom 21.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Guenter Hamich / pixelio.de
Bild: Guenter Hamich / pixelio.de

Der Vorstandschef des Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, geht davon aus, dass Russland die Gas-Lieferungen nach Europa allmählich reduziert. "Wir befinden uns in einem Wirtschaftskrieg, und die Russen nutzen jede Möglichkeit, es für uns schwerer zu machen, indem sie die Liefermengen reduzieren, was zu höheren Preisen führt", sagte Krebber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).

Krebber weiter: "Ich rechne mit einer weiteren Verknappung der Gaslieferungen und nicht damit, dass jemand den Gashahn komplett zudreht." Deutschland könne bis Frühjahr 2025 von russischem Gas unabhängig sein, wenn die Infrastruktur zügig ausgebaut wird. "Einigermaßen handhabbar wären die Versorgungsprobleme vielleicht schon ein Jahr vorher."

Für den Fall eines Gasmangels plädierte Krebber dafür, die Verteilung des Gases weitgehend dem Markt zu überlassen. "Wir brauchen ein dreistufiges Verfahren: Es gibt bestimmte Kunden, die absolut schützenswert sind, etwa im Gesundheitssektor. Zweitens sind Preissignale auch in Mangelsituationen das beste Mittel, um ein knappes Angebot effizient zu verteilen", sagte er. "Es kann ja nicht sein, dass derjenige das Gas kriegt, der am lautesten schreit. Drittens brauchen wir Anreize zur Substitution und zum Sparen." Privathaushalte könnten nicht zu Einsparungen gezwungen werden. "Das Problem ist: Bei Privatkunden müsste jemand hinfahren und im Keller den Gashahn zudrehen. Das geht nicht."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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