Dax auf Vortagesniveau - Frankreich-Wahl beruhigt
Archivmeldung vom 08.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićZum Wochenstart hat der Dax sich kaum verändert. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 18.472 Punkten berechnet, ein Minus von nur wenigen Punkten im Vergleich zum vorherigen Handelstag.
"Dass
die Stichwahl in Frankreich keinen eindeutigen Sieger hervorbrachte,
ist für die Börse nicht das schlechteste Szenario", sagte Konstantin
Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. "Hätte links oder rechts mit
einer absoluten Mehrheit im Parlament nur einige der radikalen
Positionen in Zukunft durchsetzen können, wäre dies für die Finanzmärkte
die schlechtere Option gewesen. So aber kann keine Partei allein
regieren und ist auf Koalitionen mit Kompromissen angewiesen.
Kompromisse wiederum richten keinen größeren Schaden an und deshalb
werden auch die meisten Regeln in den kommenden Jahren erst einmal so
bleiben, wie sie sind."
In den USA sei dieser Zustand mit
geteilten Regierungsmehrheiten im Repräsentantenhaus und im Senat
bestens bekannt und derzeit auch der Fall. "Der Wahlkampf in Frankreich
für 2027 dürfte damit aber bereits heute begonnen haben. Anleger können
sich zumindest damit trösten, dass eine größere europäische
Schuldenkrise nun weniger wahrscheinlich ist als in den dunklen Tagen,
als die Angst vor der Griechenland-Pleite die Finanzmärkte
erschütterte." Da Frankreich nun aber vor einer Phase der politischen
Unsicherheit stehe, bleibe der Fokus auf den Anleiherenditen und den
Spreads innerhalb der Eurozone.
Für Joe Biden beginne ebenfalls
eine entscheidende Woche für seine kurz vor dem Scheitern stehende
Wiederwahlkampagne. "Mehrere einflussreiche Demokraten im Kongress
erklärten in den vergangenen Tagen, dass sie Bidens Rücktritt von der
Präsidentschaftskandidatur erwarten. Der Machtkampf innerhalb der Partei
dürfte nun an Fahrt aufnehmen."
"Ungeachtet dieser politischen
Turbulenzen schiebt sich die Wall Street immer weiter nach oben und mit
ihr auch der Deutsche Aktienindex. Der US-Arbeitsmarktbericht hat am
Freitag die Erwartungen für eine Zinssenkung im September gefestigt. Die
Wirtschaftslage kühlt sich ab, und das gibt der Fed den nötigen
Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik. Notenbankchef Powell
könnte die Sitzung im Juli nutzen, um die Märkte auf eine Zinssenkung im
September einzustimmen", sagte Oldenburger.
Der Goldpreis ließ
deutlich nach, am Nachmittag wurden für eine Feinunze 2.367 US-Dollar
gezahlt (-1 Prozent). Das entspricht einem Preis von 70,25 Euro pro
Gramm.
Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte
Brent kostete am Montagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 86,15
US-Dollar, das waren 39 Cent oder 0,5 Prozent weniger als am Schluss des
vorherigen Handelstags.
Quelle: dts Nachrichtenagentur