Logistikverband meldet deutliche Einbrüche
Archivmeldung vom 18.03.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttKnapp drei Monate nach Ausbruch des Corona-Virus in China erreichen nach Angaben des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) deutlich weniger Güter Deutschland und Europa. "Aus China kommen deutlich weniger Güter an. Im Seehafenhinterlandverkehr haben wir Einbrüche zwischen 50 und 80 Prozent", sagte BGL-Bundessprecher Dirk Engelhardt dem Nachrichtenportal n-tv.
Das gehe aus einer Umfrage unter den Mitgliedern des Verbands hervor. Die Corona-Krise treffe die Logistikbranche schwer. "Fakt ist, dass einige Unternehmen zu hundert Prozent vom Umsatzeinbruch betroffen sind. Da ruht das Geschäft komplett", so der BGL-Bundessprecher weiter. Er forderte "unbürokratische Hilfen" für die Betroffenen. "Die brauchen keine Zwischenfinanzierung und auch keine Kredite", sagte Engelhardt. Er schlägt die Einrichtung regionaler Notfallzentren vor, um Überkapazitäten von Logistikunternehmen umzuwidmen, die etwa durch den Ausfall der Autoindustrie entstehen.
"So vermeiden wir in anderen Bereichen Engpässe", so der BGL-Bundessprecher weiter. In den Zentren sollten zudem Reinigungsmittel zur Desinfizierung der Lkw verteilt werden. Lkw-Fahrer fordert der BGL als systemrelevant anzuerkennen, damit ihre Kinder Anspruch auf Betreuung in Schulen und Kindergärten haben. "Im Moment ist die Versorgungssicherheit gegeben", sagte Engelhardt dem Nachrichtenportal n-tv. Es brauche aber ein koordiniertes Vorgehen der EU-Länder. Um Stau durch Grenzkontrollen zu vermeiden, fordern BGL und EU-Kommission separate Abfertigungsspuren für Lkw. "Wenn heute die EU-Verkehrsminister miteinander sprechen, wird das mit Sicherheit Thema sein", so der BGL-Bundessprecher.
Quelle: dts Nachrichtenagentur