Nach Zugausfällen und Unpünktlichkeit: Niedersachsen straft Deutsche Bahn ab
Archivmeldung vom 07.03.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZugausfälle und Unpünktlichkeit im Regionalverkehr auf der sogenannten Emslandstrecke zwischen Emden und Münster kommen der Deutschen Bahn teuer zu stehen. Wie Rainer Peters, Sprecher der zuständigen Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" bestätigte, will das Land Niedersachsen eine sechsstellige Summe wegen nicht erbrachter Leistungen einbehalten. Laut Peters habe die Pünktlichkeit, das heißt, weniger als fünf Minuten Verspätung - 2014 bei lediglich 84 Prozent gelegen. "Die Werte sind schlecht", sagte der LNVG-Sprecher. Vertraglich vereinbart seien mit der Bahn-Tochter DB-Regio 95 Prozent, niedersachsenweit habe der Wert im Vorjahr bei 92 Prozent gelegen.
Die Emslandstrecke war besonders zum Jahreswechsel 2013/2014 in den Fokus gerückt. Über die Feiertage hatte die Bahn mit erheblichen Personalproblemen zu kämpfen. Mangels Lokführern fielen zahlreiche Züge aus. Insgesamt seien 60.000 Zugkilometer ausgefallen, so LNVG-Sprecher Peters. Dies entspreche drei bis vier Prozent der zu fahrenden Strecke im Jahr.
Aufgrund der schlechten Leistung würden nun "im erheblichen Umfang Bestellentgelte einbehalten beziehungsweise mit künftigen Abschlagszahlungen verrechnet". Eine genaue Summe wollte Peters nicht nennen, bestätigte aber, dass sie im sechsstelligen Bereich liegt. "Das tut richtig weh", so der LNVG-Sprecher.
Auf der Strecke wird ab dem 13. Dezember 2015 die Westfalenbahn aus Bielefeld unterwegs sein. Sie hatte sich in der Neuausschreibung gegen die DB Regio durchgesetzt.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)