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Hochtief freut sich über die weltweiten milliardenschweren Konjunkturpakete

Archivmeldung vom 12.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Bereits jetzt geht der Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter davon aus, dass Unternehmen die nächsten 19 Monate voll auszulasten. Dies würde bedeuten, dass Hochtief-Aufträge ein Volumen von über 30 Milliarden Euro hätten.

Der größte deutsche Baukonzern Hochtief sieht sich mit prall gefüllten Auftragsbüchern gerüstet für das Krisenjahr 2009.

Neue Chancen sieht Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter auch in den milliardenschweren Konjunkturpaketen, die weltweit geschnürt werden. 2008 dürfte der Essener Konzern seine Ziele erreicht und den Gewinn gesteigert haben.

Der Auftragsbestand reiche aus, Hochtief über die kommenden 19 Monate auszulasten, sagte Lütkestratkötter vor der "Wirtschaftspublizistischen Vereinigung" in Düsseldorf. Rein rechnerisch dürfte Hochtief damit Aufträge mit einem Volumen von über 30 Milliarden Euro im Bestand haben. Und die Kunden haben Lütkestratkötter zufolge bislang nicht mit der Streichung von Aufträgen auf die Krise reagiert. Auch Konkurrent Bilfinger Berger hatte jüngst über volle Auftragsbücher berichtet, so dass der Konzern wählerisch bei der Hereinnahme neuer Projekte sein könne.

Lütkestratkötter bekräftigte, dass Hochtief seine Ziele für 2008 erreicht haben dürfte. Die Prognoseanhebungen aus dem Vorjahr würden sich in den Zahlen für 2008, die Hochtief im März vorlegen will, "wiederfinden". Der Konzern hatte unter anderem angekündigt, den Gewinn vor und nach Steuern 2008 über die Werte des Vorjahres zu steigern. An der Börse konnte die Aktie am Donnerstag in einem fallenden Markt um 0,4 Prozent zulegen.

Lütkestratkötter sieht durch die milliardenschweren Konjunkturprogramme, mit denen viele Regierungen auf die Krise reagieren, "erhebliche Chancen" für Hochtief. "Wir sind so aufgestellt, dass wir daran teilhaben und profitieren werden", sagte der Manager. Allein in den USA sollen dem jüngsten Kompromissvorschlag zwischen Repräsentantenhaus und Senat zufolge 789 Milliarden Dollar in die Wirtschaft und in Steuersenkungen fließen. Etwa 150 Milliarden Dollar würden für Infrastrukturprojekte ausgegeben. Hochtief ist mit den Töchtern Turner und Flatiron am US-Markt positioniert. Flatiron ist auf Infrastrukturprojekte spezialisiert.

Hochtief stehe trotz der Krise zum Ziel, das deutsche Baugeschäft auf Kurs zu bringen und 2009 eine Rendite von einem Prozent sowie 2010 von drei Prozent zu erreichen. "Wir haben fest vor, im Bau in Deutschland schwarze Zahlen zu schreiben", versicherte Lütkestratkötter. Das deutsche Baugeschäft hatte in der Vergangenheit durch Preissteigerungen, die nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten, Verluste verbucht.

Mit Blick auf die Tochter Leighton sagte Lütkestratkötter, die Risiken für den australischen Ableger seien durch die Krise gestiegen. Leighton hatte zuvor wie erwartet einen Gewinneinbruch durch Abschreibungen vermeldet. Zugleich verzeichnete Leighton auch einen gestiegenen Auftragseingang und bekräftigte die Prognose für das Geschäftsjahr. Zudem verzeichnete die Hochtief-Tochter einen neuen Milliarden-Auftrag. Ihre Beteiligung Thiess verlängerte einen Vertrag zum Betrieb einer Mine in Indonesien - das Volumen liegt bei 1,18 Milliarden Euro. Leighton Asia habe zudem einen Neuauftrag für eine Kohlemine in der Mongolei mit einem Volumen von rund 181 Millionen Euro gewonnen.

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