Chef der Metall-Arbeitgeber warnt vor weiterem Stellenabbau
In der Metall- und Elektroindustrie droht ein weiterer Stellenabbau. "Die Industrie wird in den nächsten fünf Jahren noch deutlich mehr Arbeitsplätze verlieren. Schon jetzt ist der Stellenabbau real, seit zehn Monaten in Folge", sagte Stefan Wolf, Präsident des Verbandes Gesamtmetall, der "Welt am Sonntag".
Die Auftragsauslastung der Branche liege bei durchschnittlich 75
Prozent. "Das heißt, wir können die Arbeitsplätze nicht erhalten. Dafür
reicht der Umsatz nicht aus", sagte Wolf. Daher müsse man an der
Kostenschraube drehen.
Aktuell arbeiten in der Metall- und
Elektroindustrie noch 3,91 Millionen Beschäftigte. Um die Konjunktur
wieder in Gang zu bringen, fordert Wolf unter anderem einen Abbau von
Bürokratie: "Unnötige Gesetze wie das Lieferkettengesetz oder die
Datenschutzgrundverordnung müssen in Nullkommanichts weg. Wir geben Geld
aus ohne Ende, 70 Milliarden Euro in der deutschen Industrie nur für
Bürokratie", sagte er. Auch eine Unternehmenssteuerreform, niedrigere
Netzentgelte und die Deckelung der Sozialversicherungsbeiträge auf 40
Prozent seien überfällig.
"Nur fehlt mir der Glaube, dass eine
Koalition unter Beteiligung von SPD das umsetzt. Und mit den Grünen wird
es gleich zweimal schwerer, sie sind unglaublich ideologisch geprägt",
sagte Wolf, der selbst CDU-Mitglied ist. Er wünscht sich eine Koalition
aus CDU und FDP - und warnt vor einem Erstarken der Rechtspopulisten:
"Wenn eine neue Koalition keinen Politikwechsel hinbekommt, der uns
wieder auf die Spur bringt, erwarte ich, dass wir in vier Jahren eine
extrem starke AfD mit vielleicht 30 oder 35 Prozent haben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur