Karstadt erhält Steuer-Geschenk aus Dortmund
Archivmeldung vom 14.04.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Stadt Dortmund verzichtet auf Einnahmen aus der Gewerbesteuer, um den angeschlagenen Warenhauskonzern Karstadt finanziell zu entlasten. Über einen entsprechenden Beschluss, den der Stadtrat am 25. März in einer nicht-öffentlichen Sitzung gefasst hatte, berichten die Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe. Dem Vernehmen nach entgeht Dortmund eine siebenstellige Summe.
Dass Kommunen auf Gewerbesteuern des insolventen Warenhauskonzerns verzichten sollen, stößt aber auch auf Widerstand. "Geschenke können wir nicht verteilen", sagte der Bochumer Stadtkämmerer Manfred Busch (Grüne) der WAZ-Gruppe. Wegen der starken Verschuldung der Stadt gilt in Bochum ein so genannter Nothaushalt. Wie in Dortmund zeichnet sich dagegen in der Ruhrgebietsstadt Bottrop Zustimmung für die Pläne von Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg ab.
Görg wünscht sich von bundesweit knapp 90 Städten und Gemeinden finanzielle Zugeständnisse. Innerhalb der nächsten sechs Wochen benötigt Karstadt grünes Licht der meisten dieser Kommunen. Erst dann kann das Amtsgericht Essen offiziell den Insolvenzplan bestätigen, von dem eine mögliche Karstadt-Rettung abhängt.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung