Sparkassen planen Kampagne gegen europäische Einlagensicherung
Archivmeldung vom 06.05.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutschen Sparkassen und die Genossenschaftsbanken wollen ab Juni mit einer groß angelegten Kampagne gegen die geplante europäische Einlagensicherung Stimmung machen. Das geht aus einem Strategiepapier der beiden Bankengruppen hervor, schreibt der "Spiegel" in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe.
Unter anderem ist geplant, als "Initiative der deutschen Wirtschaft für eine wirksame Einlagensicherung" großflächig Anzeigen zu schalten.
Die EU-Kommission strebt an, dass die Banken der Eurozone in einen gemeinsamen Sicherungstopf einzahlen; deutsche Sparer würden letztlich auch für Kreditinstitute aus Griechenland oder Italien geradestehen. Deutsche Banken kritisieren, so werde die Haftung vergemeinschaftet, während die Risiken weiterhin national gesteuert würden.
Die Bundesregierung lehnt bislang den gemeinsamen Sicherungstopf ab. Die Sparkassen fürchten jedoch, Berlin könne diese Haltung aufweichen. Man wolle mit der Kampagne, in die vor allem mittelständische Firmen eingebunden werden sollen, verhindern, dass die AfD das Thema für sich ausschlachte und die Angst der Sparer schüre. Die Sorge vor einem Erstarken der AfD hatte zuletzt die CDU/CSU dazu getrieben, die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank anzugreifen. Auf einen ähnlichen Effekt hoffen nun offenbar die Sparkassen, um die Regierung gegen die europäische Einlagensicherung auf ihrer Linie zu halten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur