Südostasien hebt Beschränkungen in Produktion auf – globale Lieferketten erholen sich langsam
Archivmeldung vom 10.11.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićMit dem Abklingen der COVID-19-Pandemie in Südostasien sind zahlreiche Fabriken und Hersteller in der Region auf dem Weg zu einer raschen Erholung. Zuvor wurden monatelange Produktionskürzungen beobachtet, die die globalen Lieferketten belasteten. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Vietnamesische Behörden haben Beschränkungen gelockert, die zu Produktionskürzungen geführt hatten, nachdem die Zahl der COVID-19-Fälle in dem Land zurückgegangen ist. Die tägliche Infektionsrate lag in diesem Monat um mehr als 50 Prozent unter dem Höchststand von 17.000 Fällen Ende August.
Rund 200 Fabriken, die Sportbekleidung herstellen, haben den Betrieb wieder aufgenommen, berichtet Nikkei Asia unter Berufung auf lokale Medien. Berichten zufolge gilt das auch für die Werke von Samsung Electronics und Intel, damit die Anlagen "beider Unternehmen noch in diesem Monat ihre volle Produktion wieder aufnehmen können", heißt es unter Berufung auf Führungskräfte des Industrieparks von Ho-Chi-Minh-Stadt.
Fabriken, die elektronische Komponenten für die Automobilindustrie herstellen, kehren Berichten zufolge ebenfalls zur vollen Kapazität zurück, wobei das japanische Unternehmen Furukawa Electric, das Kabelbäume für Autos herstellt, einen stetigen Anstieg der Produktion in seinen vietnamesischen Werken meldet. Die Fabrik des Unternehmens in Ho-Chi-Minh-Stadt ist "wieder in der Lage, auf Anfragen eines Kunden zu reagieren", berichtete Nikkei Asia unter Berufung auf den Leiter des Unternehmens, Keiichi Kobayashi.
Die Werke in Südvietnam wurden im Juli unter strenge Restriktionen gestellt, die zu Massenübernachtungen vor Ort führten, da die Arbeiter gezwungen waren, rund um die Uhr zu arbeiten. Dabei wurden nur bis zu 50 Prozent der Belegschaft in den Fabriken zugelassen. Dies führte zu Arbeitsniederlegungen und Produktionskürzungen, was sich besonders nachteilig auf die Automobilindustrie der Region auswirkte.
In Malaysia, wo zahlreiche Zulieferer von Halbleitern für die Automobilindustrie angesiedelt sind, sind inzwischen mehr als 90 Prozent der Erwachsenen vollständig gegen COVID-19 geimpft. Laut John Chia, dem Vorsitzenden des malaysischen Halbleiterherstellers und -prüfers Unisem in Ipoh, hat das Unternehmen seinen normalen Betrieb wieder aufgenommen. Aufgrund des Einreisestopps für ausländische Arbeitskräfte und extremer Schwierigkeiten, Einheimische einzustellen, schaffen die Fabriken etwa 80 Prozent ihrer vorhandenen installierten Anlagenkapazität. Die Firma baut derzeit ihr drittes Werk im chinesischen Chengdu, um mit der wachsenden weltweiten Nachfrage nach Halbleitern Schritt zu halten.
Malaysia verhängte im Juni eine landesweite Abriegelung aufgrund eines Anstiegs von COVID-19-Fällen. Im September wurde das Werk von Unisem vorübergehend geschlossen, ebenso wie eine Halbleiterfabrik des Genfer Unternehmens STMicroelectronics.
Beide Schließungen führten zu einer weltweiten Verknappung des Halbleiterangebots, was wiederum zu Produktionskürzungen bei großen Automobilherstellern führte. Nun haben die Werke den Betrieb wieder aufgenommen. STMicroelectronics meldete Ende Oktober "eine schrittweise Rückkehr zu 100 Prozent der Produktionskapazität im dritten Quartal".
Viele Unternehmen, die aus den Folgen der Pandemie gelernt haben, nicht alles auf eine Karte zu setzen, erwägen nun Berichten zufolge die "Verlagerung und Pluralisierung von Produktionsstätten", um die Lieferketten im Falle einer neuen Pandemie aufrechterhalten zu können."
Quelle: RT DE