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Gazprom verdient trotz reduzierter Gaslieferungen kaum weniger

Archivmeldung vom 20.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Der russische Energiekonzern Gazprom verdient trotz reduzierter Gaslieferungen offenbar kaum weniger als zuletzt mit seinen Energie-Exporten nach Europa. Das geht aus einer Berechnung hervor, die das Marktforschungsunternehmen ICIS für das "Handelsblatt" erstellt hat.

Demnach soll der Konzern am vergangenen Freitag nur knapp drei Prozent weniger verdient haben als noch eine Woche zuvor - obwohl die Gaslieferungen in diesem Zeitraum laut ICIS um mehr als 30 Prozent gesunken sind. Hintergrund ist, dass Russland seine Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 seit dem 13. Juni in zwei Schritten gesenkt hat. Zuletzt flossen somit 60 Prozent weniger Gas durch Nord Stream 1 nach Deutschland.

Das hat einen gewichtigen Einfluss auf die Gesamtliefermenge. Der Grund für die weiterhin hohen russischen Einnahmen ist der hohe Gaspreis. Binnen einer Woche ist der Gaspreis des sogenannten Front-Monat-Kontraktes ICIS TTF um 43 Prozent gestiegen. Russland verkauft also erheblich weniger Gas, verdient aber trotzdem noch gut damit. Deutlich wird diese Tendenz in abgeschwächter Form auch im längerfristigen Trend: Vergleicht man die aktuellen Werte mit Daten vor Beginn des russischen Angriffskrieges - etwa mit dem 1. Februar 2022 - zeigt sich ein Rückgang um 62 Prozent bei den Gaslieferungen, aber nur um 39 Prozent bei den russischen Einnahmen. Der Chef des ukrainischen Gasnetzbetreibers GTSOU, Sergiy Makogon, sagte der Zeitung: Die Tatsache, dass Russland keine alternativen Gaspipelines in Polen und der Ukraine nutze, zeige, "dass es nicht um den Handel, sondern um Politik geht".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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