Bundesbank-Chef Weidmann fordert strenge Bilanzprüfung bei europäischen Banken
Archivmeldung vom 25.06.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundesbank-Chef Jens Weidmann fordert im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung", dass die Bilanzen der europäischen Banken bereinigt werden müssen: "Eine gründliche und strenge Überprüfung ist unumgänglich, um spätere unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Diese wären der Glaubwürdigkeit der Bankenunion sicherlich nicht förderlich."
Die Europäische Zentralbank plant einen Qualitätstest jener 130 bis 150 Banken, die künftig ihrer Aufsicht unterstellt werden. Der Bundesbank-Chef sagte weiter, dass es die Möglichkeit geben müsse, Banken zu schließen: "Zur Verantwortung für eine Entscheidung gehört auch die Haftung. Wenn wir eine gemeinsame Regulierung und Aufsicht haben, dann ist auch ein gemeinsamer Restrukturierungs- und Abwicklungsmechanismus konsequent." Finanzieren sollten das zunächst private Investoren, nur wenn das nicht möglich sei, müssten die Regierungen entscheiden, ob staatliche Mittel eingesetzt werden. "Es geht am Ende darum, dass wir ausreichend kapitalisierte Banken haben, die über nachhaltige Geschäftsmodelle verfügen. Nur dann können die Banken ihre Risiken auch selbst tragen und ihrer Aufgabe nachkommen, Kredite zu vergeben", sagte Weidmann.
Quelle: dts Nachrichtenagentur