Prozess gegen Freenet-Chef Spoerr wegen Insiderhandels
Archivmeldung vom 12.08.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakFreenet-Chef Eckhard Spoerr muss sich wegen Verdachts auf Insiderhandel vor Gericht verantworten. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Hamburg habe die Anklage der Staatsanwaltschaft in vollem Umfang zur Hauptverhandlung zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet, sagte eine Gerichtssprecherin am Dienstag.
Beweisanträge der Verteidigung, die das Gericht umstimmen sollten, seien abgelehnt worden. Außer Spoerr sei auch der Finanzvorstand von freenet, Axel Krieger, angeklagt. Die eigentliche Verhandlung wird nach Gerichtsangaben vermutlich erst im kommenden Jahr beginnen.
Das Unternehmen freenet hat seinen Sitz in Hamburg und in Büdelsdorf in Schleswig-Holstein.
Freenet weist Anschuldigungen zurück
Spoerr und Krieger wird ein Verstoß gegen das Wertpapierhandelsgesetz vorgeworfen. Dabei geht es um die Frage, ob die beiden Manager im Juli 2004 unter unrechtmäßigen Umständen Aktien aus umgewandelten Aktienoptionen verkauft haben. Spoerr und Krieger sollen damals vor Veröffentlichung der Halbjahreszahlen insgesamt 130.000 Aktien der Freenet-Tochter mobilcom verkauft und damit den Kurs unter Druck gesetzt haben. Eine Sprecherin von freenet wies den Vorwurf des Insiderhandels zurück: "Die Vorwürfe sind unbegründet, und wir werden uns dagegen verteidigen."
Insiderhandel kann mit bis zu fünf Jahren Gefängnis oder einer Geldstrafe geahndet werden.