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Merckle soll Ratiopharm verkaufen

Archivmeldung vom 25.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Ludwig Merckle, Sohn des schwäbischen Unternehmer Adolf Merckle, hat Mitarbeiter von Ratiopharm auf einer Versammlung darüber informiert, dass sein Vater von Banken gedrängt würde, Ratiopharm zu verkaufen.

Ein Verkauf des zweitgrößten deutschen Generikaherstellers, Ratiopharm, wird immer wahrscheinlicher. Auf einer Betriebsversammlung in Ulm bestätigte die Merckle-Familie erstmals, dass die Banken in den Rettungsverhandlungen "massiv auf einen Verkauf der Ratiopharm oder anderer Beteiligungen“ drängen. Das Unternehmen bestätigte die Aussagen von Ludwig Merckle, dem ältesten Sohn von Firmengründer Adolf Merckle.

Der Multimilliardär hatte sich durch Börsengeschäfte und durch die Mehrheits-Übernahme von HeidelbergCement verspekuliert. Nun verhandelt Merckle mit 40 Banken über ein Rettungspaket. Innerhalb von zwei Wochen muss das Unternehmen nun einen Notkredit zwischen 900 Millionen und 1,3 Milliarden Euro organisieren. Die Merckle-Gruppe gehört mit mehr als 100.000 Beschäftigten zu den größten Familienkonzernen Deutschlands.

Ende vergangener Woche hatte die Firmengruppe erstmals finanzielle Probleme eingeräumt. Allein aus den Spekulationen auf fallende VW-Aktien soll Adolf Merckle einen Verlust im "niedrigen dreistelligen Millionen-Bereich“ zu verbuchen haben. Zudem forderten die Banken wegen der kreditfinanzierten Übernahme von HeidelbergCement eine höhere Besicherung. Sollte Merckle wirklich gezwungen sein, Ratiopharm zu verkaufen, könnte er drei bis vier Milliarden Euro für den Generika-Anbieter erwarten.

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