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Tod nach Arbeit für Samsung

Archivmeldung vom 13.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die südkoreanische Samsung-Gruppe sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. So sollen ehemalige Mitarbeiter gestorben sein, weil sie die Arbeit bei Samsung krank machte. Ursache seien krebserregende Chemikalien, denen die Opfer während ihrer Arbeit in Samsung-Fabriken ausgesetzt waren. Diesen Vorwurf erhebt die südkoreanische Organisation SHARPS (Supporters for the Health and Rights of People in the Semiconductor Industry), die sich für die Opfer einsetzt, gegenüber dem ZDF-Magazin "Frontal 21" am Dienstag, 14. August 2012, 21.00 Uhr.

Mangelnder Arbeitsschutz hätte dazu geführt, dass rund 150 ehemalige Mitarbeiter meist in jungen Jahren schwer erkrankten, zum Beispiel an Leukämie, Lymphkrebs oder Multipler Sklerose. 56 verstarben vorzeitig. Viele waren laut SHARPS in der Halbleiterproduktion beschäftigt, andere in der Herstellung von LCD-Modulen. Schon seit Jahren kämpfen die Opfer und ihre Hinterbliebenen dafür, dass Samsung die Erkrankungen als berufsbedingt anerkennt.

Im "Frontal 21"-Interview streitet Kim Soo-Geun, Leiter des "Samsung Health Research Institute" jeglichen Zusammenhang ab. Blutkrebserregende Stoffe wie Benzole würden bei der Produktion nicht verwendet. Dieser Aussage widersprechen Untersuchungen von unabhängigen Wissenschaftlern der Seoul National University: Die hatten Benzole bei Samsung festgestellt. Außerdem habe ein professionelles Management gefehlt, mit dem Samsung hätte messen können, welche Chemikalien sich tatsächlich in der Zulieferkette befanden, so Prof. Paek Do-myung im Interview mit "Frontal 21".

Vergangenes Jahr gab das Verwaltungsgericht von Seoul dem Vater der ehemaligen Arbeiterin Hwang Yumi Recht, die im Alter von 21 Jahren an Leukämie starb. Sie sei erkrankt, weil sie "während ihrer Arbeit anhaltend verschiedenen giftigen Chemikalien ausgesetzt wurde", so das Gericht. Doch davon will Samsung nichts wissen. "Krebs tritt als Krankheit häufig auf, auch ohne besondere Auslöser", so Kim Soo-Geun im Interview mit "Frontal 21", "deswegen glaube ich, dass diese Krebs-Erkrankungen nicht vermeidbar waren".

Im Jahr 2011 machte die Samsung-Gruppe 16 Milliarden Euro Gewinn. Auch in Deutschland sind Telefone, Fernseher und andere elektronische Geräte von Samsung sehr beliebt. Laut Branchendiensten sind Samsung-Smartphones hierzulande mittlerweile beliebter als die iPhones von Apple: Danach telefoniert fast jeder vierte Smartphone-Besitzer mit einem Samsung-Gerät.

Quelle: ZDF (ots)

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