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Inflationsrate im Juni 2020 bei +0,9 % Inflationsrate zieht leicht an

Archivmeldung vom 14.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Inflationsrate in Deutschland - gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat - lag im Juni 2020 bei +0,9 %. Damit zog die Inflationsrate im Juni 2020 leicht an (Mai 2020: +0,6 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat Mai 2020 um 0,6 %.

Preisrückgang bei Energieprodukten binnen Jahresfrist abgeschwächt, aber Nahrungsmittel weiterhin teurer mit + 4,4 % Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von Juni 2019 bis Juni 2020 nur um 0,2 %, vor allem infolge der Preisrückgänge bei Energieprodukten (-6,2 %). Der Preisrückgang hat sich damit abgeschwächt (Mai 2020: -8,5 %), vor allem infolge der wieder steigenden Ölpreise auf dem Weltmarkt.

Im Juni 2020 gingen insbesondere die Preise für Heizöl (-26,5 %) und Kraftstoffe (-15,1 %) gegenüber dem Vorjahresmonat zurück, hingegen verteuerte sich Strom um 4,1 %. Zudem erhöhten sich die Preise für Nahrungsmittel überdurchschnittlich um 4,4 %. Teurer wurden vor allem Obst (+11,1 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+8,2 %), billiger hingegen Speisefette und Speiseöle (-3,6 %). Merklich teurer wurden auch Tabakwaren (+6,2 %) sowie Zeitungen und Zeitschriften (+4,5 %), günstiger zum Beispiel Geräte der Informationsverarbeitung (-4,9 %).

Inflationsrate ohne Energieprodukte mit +1,6 % deutlich über der Gesamtteuerung Die deutlichen Preisrückgänge bei Energieprodukten gegenüber dem Vorjahresmonat wirkten sich dämpfend auf die Inflationsrate aus: Ohne Berücksichtigung der Preise für Energieprodukte hätte die Inflationsrate im Juni 2020 bei +1,6 % gelegen, ohne Energieprodukte und Nahrungsmittel nur bei +1,3 %. Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist überdurchschnittlich um 1,4 % Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im Juni 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat überdurchschnittlich um 1,4 %. Bedeutsam für diese Preisentwicklung war die Erhöhung bei den Nettokaltmieten (+1,4 %), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen konnten Verbraucherinnen und Verbraucher wieder vermehrt Dienstleistungen in Anspruch nehmen.

Für Leistungen beim Friseur und für die Körperpflege (+5,1 %) und beim Besuch in Restaurants, Cafés und im Straßenverkauf (+2,6 %) mussten allerdings höhere Preise bezahlt werden. Ein Grund dürfte hier jeweils die Umsetzung der Hygieneauflagen nach der Wiedereröffnung in Zeiten der Corona-Pandemie sein. Noch deutlicher erhöhten sich die Preise für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+ 5,5 %). Hingegen wurden Fahrkarten im Fernverkehr deutlich günstiger (-16,0 %) auch durch die bereits seit Jahresbeginn gesunkene Mehrwertsteuer für Bahnfernfahrten von 19 % auf 7 %. Kraftstoffpreise steigen wieder an: + 5,0 % gegenüber Mai 2020 Im Vergleich zum Mai 2020 stieg der Verbraucherpreisindex insgesamt im Juni 2020 um 0,6 %. Die Preise für Energieprodukte zogen an (+1,3 %), insbesondere erhöhten sich Kraftstoffpreise (+5,0 %). Teurer wurden beispielweise auch Tabakwaren (+2,0 %). Hingegen gab es nennenswerte Preisrückgänge für Bekleidung und Schuhe (-2,3%), teilweise bedingt durch erste Rabatte auf die Frühjahrs- und Sommerware.

Inflationsrate im Euroraum voraussichtlich bei 0,3 % Der für den internationalen Vergleich berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland (HVPI) lag im Juni 2020 um 0,8 % über dem Stand von Juni 2019. Nach der Schnellschätzung von Eurostat vom 30.06.2020 lag die Inflationsrate im Euroraum bei 0,3%. Nächster Veröffentlichungstermin für den HVPI ist der 17. Juli 2020.

Methodische Hinweise: Die aktuelle Corona-Krise führte im Berichtsmonat Juni 2020 zu wenigen Ausfällen bei der Preiserhebung. Die Qualität der Ergebnisse ist damit gewährleistet, Einschränkungen der Ergebnisse sind gekennzeichnet.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)


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