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DIW beziffert volkswirtschaftlichen Schaden eines Lokführer-Streiks auf mindestens 500 Millionen Euro pro Tag

Archivmeldung vom 23.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin wäre ein Streik der Lokführer bei der Bahn mit spürbaren volkswirtschaftlichen Schäden verbunden.

"Die fälligen Transaktionskosten für Bahnreisende zum Beispiel durch den Umstieg  auf andere Beförderungsmittel bis hin zu den Arbeitsausfällen in anderen Bereichen können sich auf mindestens 500 Millionen Euro pro Tag summieren", sagte die DIW-Verkehrsexpertin Claudia Kemfert der "Saarbrücker Zeitung".

Auch für die Bahn selbst hätte der Arbeitskampf tief greifende Konsequenzen. "Sollte deutschlandweit kein Zug mehr fahren, müsste die Bahn Umsatzeinbußen beim Personenverkehr von 27 Millionen Euro pro Tag verkraften", erläuterte Kemfert. Hinzu käme ein Minus beim Güterverkehr von etwa 15 Millionen Euro pro Tag.

Den geplanten Börsengang der Bahn sieht die Verkehrsexpertin nicht durch einen Streik gefährdet. Auf jeden Fall müsse die Bahn schuldenfrei an die Börse gebracht werden. "Wenn es zu zusätzlichen Kostenbelastungen kommt, dann wird die Bahn diesen Kostendruck in erster Linie durch einen spürbaren Abbau des Personals kompensieren", meinte Kemfert. Schon eine Tarifsteigerung von über sieben Prozent werde nach Berechnungen ihres Instituts zu Beschäftigungsverlusten bei der Bahn von bis zu 1500 Personen pro Jahr führen.

Die Lokführer-Gewerkschaft GDL will einen eigenständigen Tarifvertrag durchsetzen und macht Lohnsteigerungen von bis zu 31 Prozent geltend. Ab diesen Montag sind die GDL-Mitglieder zur Urabstimmung über einen Arbeitskampf aufgerufen.

Quelle: Pressemitteilung Saarbrücker Zeitung

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