Mehrheit der Deutschen sieht eher Schaden als Nutzen durch den Euro
Archivmeldung vom 16.12.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Streit um die Schuldenlast in den Euroländern hat der Euro-Skepsis der Deutschen neuen Auftrieb gegeben. In einer Umfrage für das Hamburger Magazin stern erklärten 45 Prozent der Befragten, die Einführung des Euro habe Deutschland eher Nachteile gebracht. 33 Prozent meinten, die Vorteile der Gemeinschaftswährung würden überwiegen. 20 Prozent konnten weder Vor- noch Nachteile erkennen, 2 Prozent antworteten mit "weiß nicht".
Zwischen Frauen und Männern gibt es große Meinungsunterschiede: Während die Mehrheit der Frauen (52 Prozent) eher Nachteile sahen, vertraten die Männer mehrheitlich (45 Prozent gegen 38 Prozent) die Auffassung, Deutschland sei mit dem Euro gut gefahren. Unter Parteianhängern gab es zwei Lager: Die sonst uneinigen Wähler von Grünen und FDP schätzten die Wirkung des Euro eher positiv ein, bei den Wählern anderer Parteien dominierte Ablehnung.
Die Skepsis gegenüber dem Euro bedeutet aber nicht, dass Mehrheit die Deutschen die D-Mark wiederhaben wollen. 49 Prozent sprachen sich in der stern-Umfrage für die Beibehaltung des Euro aus, nur noch 48 Prozent sehnten sich nach der alten Mark zurück. Noch im Mai wollten 54 Prozent die Mark wieder als Währung haben, nur 43 Prozent waren damals für den Euro.
Datenbasis: 1003 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger am 9. und 10. Dezember 2010, statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Institut: Forsa. Auftraggeber: stern.
Quelle: stern