NDR-Umfrage: Mehrheit hat Verständnis für Streiks im öffentlichen Dienst
Archivmeldung vom 14.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie meisten Menschen in Norddeutschland haben offenbar Verständnis für die Streikmaßnahmen im öffentlichen Dienst. Dies ergab eine repräsentative Blitzumfrage von infratest dimap im Auftrag des NDR Fernsehens, die am Montagabend in der Sendung NDR aktuell veröffentlicht wurde.
57 Prozent der Befragten in
den beiden bislang vom Arbeitskampf betroffenen norddeutschen Ländern
Niedersachsen und Hamburg gaben an, sie hielten den Streik für
gerechtfertigt. 37 Prozent meinten, der Streik sei nicht
gerechtfertigt. Die Zustimmung fällt umso stärker aus, je jünger die
Befragten sind: In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen halten 75
Prozent den Streik für gerechtfertigt. Dagegen liegt der Wert bei den
über 60-Jährigen nur bei 45 Prozent; in dieser Altersgruppe gibt es
mit 48 Prozent sogar eine Mehrheit derer, die dem Streik ablehnend
gegenüberstehen.
Generell sehen 62 Prozent der repräsentativ Befragten aus beiden
norddeutschen Ländern im Streik auch in der gegenwärtigen
wirtschaftlichen Lage ein angemessenes Mittel, um Tarifforderungen
gegenüber den Arbeitgebern durchzusetzen. 33 Prozent sind
entgegengesetzter Auffassung.
48 Prozent der Befragten nehmen an, dass sie von den Auswirkungen
der aktuellen Streiks persönlich betroffen sein werden. 46 Prozent
glauben dies nicht.
Während die Ergebnisse für Niedersachsen und
Hamburg ansonsten nicht sehr weit auseinander liegen, gibt es bei der
Frage der persönlichen Betroffenheit große Unterschiede: In der
Metropole Hamburg liegt die Zahl derer, die vermuten, persönlich die
Folgen des Arbeitskampfes zu spüren zu bekommen, bei 66 Prozent. Nur
32 Prozent der Befragten in der Hansestadt nehmen an, von den
Streikauswirkungen persönlich nicht betroffen zu sein.
Befragt wurden von infratest dimap je 500 Menschen in
Niedersachsen und in Hamburg
Quelle: Pressemitteilung NDR