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Milliardenschäden für den Handel

Archivmeldung vom 17.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Ladendiebstähle verursachen in deutschen Geschäften jährlich Schäden in Höhe von rund drei Milliarden Euro.

Unehrliche Kunden stehlen nach Angaben des Forschungsinstituts des Handels EHI Waren im Wert von knapp 1,9 Milliarden Euro. Die eigenen Mitarbeiter lassen nach Schätzungen des Handels noch einmal Produkte im Wert von rund einer Milliarde Euro mitgehen, wie das Institut am Dienstag berichtete. Rund 30 Millionen Landediebstähle mit einem Durchschnittswert von etwa 60 Euro blieben jährlich unentdeckt. Bildlich gesprochen bedeute dies, dass rund jeder 200. Einkaufswagen unbezahlt die Kasse passiere, erklärten die Experten. Dem Staat entgehen so laut EHI jedes Jahr rund 400 Millionen Euro Mehrwertsteuer.

Weitere Zunahme befürchtet

Zwar sank der Polizeilichen Kriminalstatistik zufolge die Zahl der angezeigten einfachen Ladendiebstähle 2007 um 6,6 Prozent auf 400 183. Doch sieht der Handel darin keinen Grund zur Entwarnung. Die Inventurverluste seien unverändert hoch und zeigten keine Entspannung bei der Diebstahlkriminalität, betonte das EHI. Im Gegenteil: im nächsten Jahr erwarteten die Unternehmen in fast allen Bereichen eine Zunahme der Kriminalität. Verlängerte Öffnungszeiten und verringerte Personalbesetzung begünstigten den unentdeckten Ladendiebstahl.

Rund eine Milliarde Euro gibt der Handel Jahr für Jahr im Kampf gegen den Ladendiebstahl aus. Diese Ausgaben müssten ebenso wie die Inventurdifferenzen vom Handel in seine Verkaufspreise einkalkuliert werden. Das EHI stützt sich bei seiner Untersuchung auf Angaben aus 122 Unternehmen mit insgesamt über 12 000 Verkaufsstellen und einem geschätzten Gesamtumsatz von rund 47 Milliarden Euro.

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