Umfrage: Pessimistische Wirtschaftserwartungen in Deutschland
Archivmeldung vom 11.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttVor dem Hintergrund der Spannungen der EU und anderer Staaten mit US-Präsident Donald Trump sowie der politischen Entwicklung in Italien blicken die Deutschen mit wachsendem Pessimismus auf die wirtschaftliche Entwicklung in ihrem Land. Das geht aus dem sogenannten "Trendbarometer" hervor, welches vom Meinungsforschungsinstitut Forsa für RTL und n-tv ermittelt wird. Demnach äußern 43 Prozent der Bundesbürger die Befürchtung, dass "die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland sich in den kommenden Jahren verschlechtern werden".
Das ist ein Zuwachs um 17 Prozentpunkte seit Januar. Nur noch 18 Prozent der Befragten erwarten eine Verbesserung der ökonomischen Lage, 36 Prozent erwarten keine Veränderung. "Die ökonomischen Erwartungen der Deutschen sind so pessimistisch wie nie in den letzten vier Jahren. Das liegt vor allem an der Politik des US-Präsidenten", sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL. "Unmittelbar nach Trumps Wahl hatte die gedrückte Stimmung in Deutschland schon einmal überwogen, sich aber am Anfang dieses Jahres aufgehellt. Jetzt ist wieder ein Tiefpunkt erreicht." Eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Entwicklung befürchten Frauen (15 Prozent von ihnen haben optimistische, 46 Prozent pessimistische Erwartungen) eher als Männer (22 Prozent Optimisten zu 41 Prozent Pessimisten). Die pessimistischen Erwartungen steigen mit zunehmendem Lebensalter: So haben 50 Prozent der über 45- und 60-Jährigen, aber nur 25 Prozent der 18- bis 29-Jährigen pessimistische Erwartungen.
Eher negative Erwartungen haben zudem die Arbeiter (56 Prozent). Die Einschätzung der ökonomischen Entwicklung wird aber auch von der parteipolitischen Orientierung beeinflusst. So haben von den Anhängern der Grünen nur 26 Prozent pessimistische Erwartungen, von den AfD-Anhängern jedoch 79 Prozent. "Die Zukunftsangst ist bei den AfD-Anhängern besonders ausgeprägt, obwohl ihr Haushaltseinkommen über dem Durchschnitt aller Bundesbürger liegt", sagte Güllner. Bei der Sonntagsfra! ge von F orsa ändern sich die Umfragewerte gegenüber der Vorwoche für die meisten Parteien gar nicht, bei zwei Parteien nur geringfügig: Die Union verliert einen Prozentpunkt, die FDP legt um einen Prozentpunkt zu. Wenn in dieser Woche Bundestagswahl wäre, würden sich die Deutschen, die wählen gehen, so entscheiden: CDU/CSU 33 Prozent (Bundestagswahl 32,9 Prozent), SPD 18 Prozent (20,5 Prozent), FDP neun Prozent (10,7 Prozent), Grüne zwölf Prozent (8,9 Prozent), Linke zehn Prozent (9,2 Prozent), AfD 13 Prozent (12,6 Prozent). Fünf Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2 Prozent). 23 Prozent der Wahlberechtigten sind unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler: 23,8 Prozent).
Quelle: dts Nachrichtenagentur