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Baden-Württembergs IG-Metall-Chef droht mit Eskalation in Tarifrunde

Archivmeldung vom 09.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Roman Zitzelsberger Bild: IG Metall Baden-Württemberg
Roman Zitzelsberger Bild: IG Metall Baden-Württemberg

Der Bezirksleiter der IG Metall in Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, hat mit einer Eskalation im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie gedroht, sollten sich die Arbeitgeber beim umstrittenen Arbeitszeitthema nicht bewegen. "Die Arbeitgeber haben sich leider bei unserer Forderung nach kurzer Vollzeit mit finanziellem Zuschuss von vornherein auf eine komplette Vetoposition zurückgezogen und versuchen, ihre Haltung mit Rechtsgutachten zu untermauern", sagte Zitzelsberger dem "Handelsblatt".

Zitzelsberger: "Wenn am Donnerstag immer noch keine Bereitschaft erkennbar ist, über diese Themen überhaupt ernsthaft zu reden, wird die Situation weiter eskalieren." Am Donnerstag wird in Baden-Württemberg, einem von drei traditionellen Pilotbezirken, in dritter Runde verhandelt. Mit einem Rechtsgutachten untermauerte Vorwürfe der Arbeitgeber, die Arbeitszeitforderung sei eine Diskriminierung bestimmter Beschäftigtengruppen, werde die Gewerkschaft mit einem eigenen Rechtsgutachten widerlegen, kündigte Zitzelsberger an: "Wir stellen doch keine Forderung auf, mit der wir uns juristisch aufs Glatteis bewegen", sagte er. Ohne einen Zuschuss der Arbeitgeber für Eltern, pflegende Angehörige oder Schichtarbeiter, die ihre Arbeitszeit reduzieren, werde es keinen Abschluss geben.

Die Gewerkschaft wolle ja nicht die gesamte Last von Kindererziehung oder Pflege bei den Arbeitgebern abladen. "Deshalb fordern wir auch keinen Lohnausgleich, sondern nur einen Zuschuss. Das ist ein kleiner Beitrag und sicher keine Überforderung", sagte Zitzelsberger. Tagesstreiks oder unbefristete Streiks seien nur die Ultima Ratio in der laufenden Tarifrunde. Das sei die Gewerkschaft schon ihren Mitgliedern schuldig, denen ja bei Ausständen trotz Streikgeld Entgelteinbußen drohten. Die IG Metall wisse aber natürlich auch, dass die Unternehmen volle Auftragsbücher hätten und ausgelastet seien. "Deshalb hoffen wir, dass die Warnstreiks ein ausreichendes Signal an die Arbeitgeber sind, ernsthaft mit uns zu verhandeln", sagte der Bezirksleiter. Die Gewerkschaft werde sich zeitlich nicht durch die Karnevalspause oder die im März anstehenden Betriebsratswahlen unter Druck setzen lassen, so Zitzelsberger: "Nicht die Zeit zählt, sondern das Ergebnis."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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