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Forschungsinstitute rechnen für 2013 mit 0,8 Prozent Wirtschaftswachstum

Archivmeldung vom 17.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen für dieses Jahr mit einem Wirtschaftswachstum in Höhe von 0,8 Prozent. Das berichtet das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) unter Verweis auf das Frühjahrsgutachten.

Die Gemeinschaftsdiagnose der Institute für die Bundesregierung wird an diesem Donnerstag veröffentlicht. Die Institute erwarten damit ein doppelt so hohes Wirtschaftswachstum wie die Bundesregierung selbst. Bereits am Dienstag hatte der Internationale Währungsfonds 0,6 Prozent Wachstum für Deutschland prognostiziert.

An der Gemeinschaftsdiagnose sind das Münchner Ifo-Institut, das Kieler Institut für Weltwirtschaft, das Essener RWI-Institut und das Institut für Wirtschaftsforschung Halle beteiligt. Derzeit wird die Gemeinschaftsdiagnose neu ausgeschrieben; das Berliner DIW bemüht sich, in den Kreis der vier führenden Institute vordringen zu können.

Finanzministerium erwartet ab 2016 Überschüsse für den Staat

Der deutsche Staat wird nach einer neuen Prognose des Bundesfinanzministeriums für die EU-Kommission ab 2016 Überschüsse erzielen. "Im nächsten Jahr dürfte der gesamtstaatliche Finanzierungssaldo wieder ausgeglichen sein und ab 2016 sogar einen Überschuss von rund einem halben Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufweisen", heißt es im Stabilitätsprogramm 2013 der Bundesregierung, das der "Rheinischen Post" vorliegt.

Es soll an diesem Mittwoch vom Bundeskabinett gebilligt und der EU-Kommission übermittelt werden. Vor einem Jahr hatte die Regierung für 2016 noch keinen Überschuss erwartet. Alle staatlichen Ebenen - Bund, Länder, Gemeinden und die Sozialversicherung - werden laut dem aktualisierten Stabilitätsprogramm bereits ab 2014 keine Defizite mehr ausweisen.

Obwohl das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr mit nur 0,4 Prozent deutlich um 1,2 Prozentpunkte hinter den Erwartungen vor einem Jahr zurückbleibt, schneide Deutschland dank seines hohen Beschäftigungsstandes und robuster Steuereinnahmen auch beim Abbau des Schuldenstandes besser ab als im letzten Jahr: Der Schuldenstand sinke 2014 auf 77,5 Prozent des BIP, so die Prognose. Vor einem Jahr hatte die Quote noch bei 78 Prozent gelegen. 2015 gehe sie auf 76, 2016 auf 73 Prozent zurück. Erlaubt ist nach den Regeln des EU-Stabilitätspakts dauerhaft eine Quote von lediglich 60 Prozent.

Wirtschaftsforscher rechnen 2013 nur noch mit 2,9 Millionen Arbeitslosen

Deutschlands führende Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen nach Informationen der "Welt" in diesem Jahr im Durchschnitt nur noch mit einer Arbeitslosigkeit von 2,9 Millionen. "Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist weiterhin robust", heißt es in dem Gutachten, das der Zeitung in Auszügen vorliegt.

Die jüngste Konjunkturschwäche habe kaum Spuren hinterlassen, schreiben die Forscher. "Die Beschäftigung wird steigen, und die Zahl der Arbeitslosen wird im Jahresdurchschnitt knapp 2,9 Millionen betragen", so die Forscher. "Damit bleiben die Einkommensaussichten stabil, was die privaten Konsumausgaben stützen dürfte", schreiben die Ökonomen. "Im Jahr 2014 dürfte die Konjunktur weiter in Fahrt gewinnen", heißt es in der Gemeinschaftsdiagnose.

Die Zahl der Jobsuchenden dürfte "deutlich zurückgehen" und im Jahresdurchschnitt bei 2,7 Millionen liegen. Der Staat werde dank der guten Konjunktur 2014 einen Überschuss von 0,5 Prozent erzielen. Die Inflationsrate soll laut den führenden Wirtschaftsinstituten 2013 bei 1,7 Prozent liegen und 2014 bei zwei Prozent.

Eine Gefahr für die deutsche Wirtschaft sei jedoch weiterhin ein Zuspitzen der Euro-Krise, warnen die Ökonomen. "Die Irritationen im Zusammenhang mit der Wahl in Italien und der Bankenkrise in Zypern zeigen allerdings, dass weiterhin das Risiko einer Zuspitzung besteht, wenn auch nicht mehr im gleichen Ausmaß wie im vergangenen Jahr."

Allerdings sei die Beteiligung der Gläubiger im Falle Zyperns "teilweise chaotisch" gewesen, monieren die Experten. Kritik üben die Experten auch an der Finanzpolitik der Bundesregierung, die sich gerne für ihren Sparkurs lobt. "Bei genauerer Betrachtung fällt die Bestandsaufnahme jedoch durchwachsen aus", schreiben die Ökonomen. "Denn zum einen beruht die gegenwärtige Übererfüllung der Schuldenbremse beim Bund auch auf Faktoren, die nicht nachhaltig wirken.

"Wichtige Faktoren seien niedrige Zinsen und die kalte Progression gewesen. Zum anderen sei schon jetzt abzusehen, dass die Alterung der Bevölkerung die öffentlichen Finanzen vor große Herausforderungen stellen werde. Deutschland sollte vor dem Hintergrund der expansiven Geldpolitik daher eine "vorsichtige öffentliche Haushaltsführung" walten lassen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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