Boss-Chef fordert höhere Löhne für Arbeiter im Ausland
Archivmeldung vom 13.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorstandsvorsitzende des Modekonzerns Hugo Boss, Mark Langer, wünscht sich höhere Gehälter für Textilarbeiter in ausländischen Zulieferbetrieben. "Es gibt Orte, da wäre es mitunter schön, wenn da bessere Löhne gezahlt würden. Aber das liegt nicht allein in unserer Hand", sagte Langer der "Süddeutschen Zeitung".
Der Bekleidungskonzern aus dem schwäbischen Metzingen hat eigene Werke etwa in der Türkei, lässt seine Ware jedoch auch bei externen Betrieben in Südostasien und Osteuropa fertigen. Man arbeite zwar "nur mit Firmen zusammen, die unsere Sozialstandards akzeptieren". Jedoch würde er sich teilweise bessere Bedingungen vor Ort wünschen.
"Natürlich würden wir auch in manchen Fremdfertigungen gerne mehr zahlen, aber ein einzelnes Vorpreschen wäre illusorisch", sagte Langer. Das Unternehmen könne das nicht alleine durchsetzen, da man sonst die Wettbewerber "subventionieren" würde. Um bei diesen Themen voranzukommen, sei das Unternehmen etwa im Textilbündnis aktiv, das Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) im Jahr 2014 gegen anfänglichen Widerstand in der Branche ins Leben gerufen hat.
Der 48-Jährige wurde im vergangenen Sommer an die Spitze des Bekleidungskonzerns berufen. Er sei als Maschinenbau-Ingenieur natürlich kein Experte in Mode-Fragen, sagte Langer der "Süddeutschen Zeitung": "Ich schaue natürlich Modeblogs durch, auch wenn ich jetzt nicht der Fachmann schlechthin bin. Da haben wir kreativere Kollegen."
Allerdings könne er nach seiner langen Zeit im Unternehmen und seinem Interesse an Mode durchaus einiges beurteilen: "Klar sehen wir auch da noch Verbesserungspotenzial", sagte er etwa zum Outfit des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Allerdings habe Boss diesen Politiker nicht ausgestattet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur