Bauindustrie fordert großes Hilfspaket
Archivmeldung vom 23.09.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithKurz vor dem Wohnungsbaugipfel am Montag im Kanzleramt fordert die Baubranche massive Hilfen der Bundesregierung im Kampf gegen die Krise. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie schreibt in einem Forderungspapier, über das RTL/ntv berichtet: "Wir brauchen eine Kanzlerentscheidung für mehr Wohnungsbau in Deutschland."
In dem Dokument spricht sich der Verband dafür aus, die Grunderwerbssteuer zu senken oder vorübergehend ganz auszusetzen. Zudem fordert er weniger Beschränkungen bei den Gebäudestandards: Die Ampel-Koalition solle darauf verzichten, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen den Energiestandard EH-40 für alle Neubauten ab 2025 vorzuschreiben. Sie solle außerdem die Beschränkung der Neubau-Förderung vom Standard EH-55 auf EH-40 zurücknehmen, "da Aufwand und Nutzen nicht mehr im Einklang stehen". Der Verband fordert von der Regierung auf dem Baugipfel die Zusage für eine verlässliche Förderkulisse für den Wohnungsneubau sowie eine massive Ausweitung des Programms "Klimafreundlicher Neubau" der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Wichtig seien auch eigenkapitalunterstützende Darlehen für private, gewerbliche und öffentliche Bauherren.
"Ohne ein Bau-Paket kommt der Wohnungsbau kurzfristig nicht wieder in Schwung." 44 Prozent der Baufirmen klagten über Auftragsmangel. "Alle Indikatoren am Bau zeigen deutlich nach unten, eine Trendwende ist nicht in Sicht." Deshalb drohe ab spätestens 2024 die Abwanderung von Arbeitskräften aus der Branche, so der Verband. "Damit stünde nicht weniger als die Modernisierung des Lebens- und Wirtschaftsstandorts Deutschland auf dem Spiel." Ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr werde die Koalition nicht erreichen. 2023 würden voraussichtlich rund 250.000 Wohnungen entstehen, 2024 dann nur noch knapp über 200.000. "Die ausreichende Versorgung breiter Schichten der Bevölkerung und dringend benötigter Fachkräfte aus dem Ausland mit bezahlbarem Wohnraum wird nicht erreicht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur