United Internet will nationales Bündnis für Ausbau
Archivmeldung vom 10.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Internet-Milliardär und United Internet-Chef Ralph Dommermuth will eine Gesellschaft gründen, um den Ausbau eines Hochgeschwindigkeitsinternets in Deutschland bald voranzutreiben. Das sagte Dommermuth der "Welt am Sonntag". "Um jetzt schneller vorwärts zu kommen, schlagen wir einen Gigabit-Ausbaufonds vor, für ein nationales Netz-Bündnis", sagte Dommermuth.
Die Netzgesellschaft würde dann den Glasfaserausbau bis in die Häuser übernehmen und anschließend die Anschlüsse allen Anbietern zur Verfügung stellen. Bislang haben noch nicht einmal 2,5 Prozent der Haushalte in Deutschland einen direkten Glasfaseranschluss, der höhere Internet-Geschwindigkeiten als bisherige Online-Zugänge zulässt. Die große Koalition hat das flächendeckende Gigabit-Internet bis 2025 als Ziel in den Koalitionsvertrag geschrieben. Um ein solches Netz zu bauen, müsste jedoch ein hoher Milliardenbetrag investiert werden. Eine Netzgesellschaft könnte diesem Ziel nach Angaben von Dommermuth näher kommen. "Jede Telekommunikationsgesellschaft, die sich an diesem Bündnis beteiligen möchte, würde entsprechend ihrem heutigen Marktanteil Kapital in die Gesellschaft einzahlen", sagte der United Internet-Chef.
"Wenn die Unternehmen zum Beispiel zehn Milliarden Euro einzahlen würden, die Summe mit Fördermitteln um weitere zehn Milliarden aufgestockt würde und diese Netzgesellschaft dann weitere zehn Milliarden Euro an Krediten aufnehmen würde, was bei solchen Infrastrukturprojekten kein übertriebenes Verhältnis ist, dann stünden 30 Milliarden Euro zur Verfügung." Ginge man zusätzlich davon aus, dass auch die Stadtnetze weiter ausbauen würden, dann könnten in wenigen Jahren rund 70 Prozent der deutschen Haushalte direkt über Glasfaser angeschlossen sein, rechnete Dommermuth vor. Entscheidend sei jedoch, dass die Deutsche Telekom mitmache, da sie die größten Planungskapazitäten habe. Dommermuth selber würde gemäß seinem Marktanteil von 14 Prozent 1,4 Milliarden Euro Kapital beisteuern. Allerdings ist er skeptis! ch, dass eine Staatsministerin für Digitales die Digitalisierung in Deutschland ausreichend voranbringen könnte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur