WestLB verkaufte Beckmann-Porträt offenbar weit unter Wert
Archivmeldung vom 24.10.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum derzeit heftig umstrittenen Verkauf von zwei landeseigenen Andy-Warhol-Gemälden aus Beständen des Aachener Spielcasinos gibt es einen kaum bekannten Parallelfall aus dem Jahr 2006: Damals verkaufte die damalige Landesbank WestLB ein weltberühmtes Selbstporträt von Max Beckmann. Nach aktuellen Recherchen der Rheinischen Post wurde der Beckmann ohne Absprache mit der Landespolitik und offenbar weit unter Wert verkauft.
Der damalige NRW-Finanzminister und heutige Finanzchef der RAG-Stiftung, Helmut Linssen (CDU) sagte der Rheinischen Post: "Der damalige WestLB-Chef Thomas Fischer hat das Selbstbildnis von Max Beckmann im Jahr 2006 nach Abstimmung im Vorstand freihändig und ohne Rücksprache mit den Aufsichtsgremien verkauft. Ich erinnere mich, dass das Werk nach dem Verkauf durch die WestLB auf einer Kunstmesse in Maastricht für 30 Millionen Euro weiterverkauft werden sollte." Welchen Erlös die WestLB selbst zuvor beim Verkauf an den Zwischenhändler erzielte, hält ihre Nachfolgerin Portigon geheim. Unter Berufung auf einem damals an dem Vorgang beteiligten Juristen berichtet die Rheinische Post, dass die WestLB das Gemälde für nur 13,9 Millionen Euro verkauft hat.
Quelle: Rheinische Post (ots)