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Über drei Millionen Menschen sind Langzeitbezieher von Hartz IV

Archivmeldung vom 29.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de
Bild: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Mehr als drei Millionen der 4,33 Millionen erwerbsfähigen Empfänger von Hartz IV sind Langzeitbezieher der staatlichen Grundsicherung. Dies geht aus neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegen. Danach ist trotz des Abbaus der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren die Zahl der Langzeitbezieher von Hartz IV nur langsam gesunken.

So habe es nach Angaben der BA Anfang 2009 knapp 3,27 Millionen Langzeitbezieher von Hartz IV gegeben. Bis August 2012 sei die Zahl auf 3,03 Millionen gefallen, berichtet die Zeitung weiter.

Wer von 24 Monaten mindestens 21 auf Hartz IV angewiesen war, gilt in der Nürnberger Behörde als Langzeitbezieher. Einen durchgehenden Zeitraum hat die Bundesagentur bewusst nicht gewählt, weil sonst Menschen, die im Prinzip dauerhaft die Sozialleistung bekommen, aber zum Beispiel für ein oder zwei Monate als Saisonarbeiter beschäftigt sind, aus der Statistik herausgefallen wären.

Regional ist die Entwicklung bei diesen Langzeit-Hartz-IV-Empfängern laut der BA-Statistik sehr unterschiedlich: In Ostdeutschland ist ihre Zahl deutlich stärker rückläufig als in Westdeutschland. In Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern sind die Zahlen stark gesunken. In Bremen und in Nordrhein-Westfalen ist diese Gruppe hingegen sogar größer geworden.

BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt sagte der Zeitung, der Rückgang von mehr als 200.000 seit 2009 zeige, dass sich etwas bewege. "Es gibt zugegebenermaßen einen hartnäckigen Sockel in der Arbeitslosigkeit, aber ich möchte nicht von einer Verfestigung sprechen", sagte Alt. Er räumte aber ein, dass man sich in den Jobcentern "immer weiter dem harten Kern nähere". Es blieben diejenigen zurück, bei denen sich "eine Integration in Ausbildung oder Beschäftigung in naher vielleicht auch in weiter Zukunft nicht abzeichnet".

Bei vielen der Langzeitbezieher gehe es am Anfang nicht um die Jobsuche. "Viele Menschen müssen zunächst stabilisiert, Haushalte entschuldet werden." Drogenprobleme könnten hinzukommen. Auch seien viele der Dauer-Hartz-IV-Bezieher durch Krankheiten eingeschränkt. "Das alles dauert seine Zeit, Erfolge zeigen sich deshalb nicht unbedingt von heute auf morgen", erklärte Alt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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