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"Nach Realsozialismus jetzt Brutalkapitalismus?

Archivmeldung vom 25.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die ostdeutschen Arbeitgeber heftig kritisiert: "Man könnte meinen, dass sie den Standpunkt vertreten, nach dem Realsozialismus sei jetzt der Brutalkapitalismus an der Reihe", sagte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer der in Chemnitz erscheinenden "Freien Presse"

Die Arbeitgeber seien für die anhaltende Krise der Gewerkschaften mitverantwortlich. Viele Arbeitgeber bekämpften gewerkschaftliche Betätigung massiv und agierten dabei ausgesprochen radikal, so Sommer.

Sommer sieht Tarifautonomie gefährdet

Angesichts der schwachen Gewerkschaftsbindung im Osten und des niedrigen Organisationsgrads von Unternehmen in Arbeitgeberverbänden versage zunehmend die Tarifautonomie. Von diesem Problem ist laut Sommer der gesamte dienstleistungsorientierte Sektor in Deutschland betroffen. Die Folge sei, dass es "verstärkt zu prekären Arbeitsverhältnissen und damit zu Armutslöhnen" komme. Daher sei ein gesetzlicher Mindestlohn notwendig.

Der DGB-Chef ergänzte, dass er sich große Sorgen um Entwicklung der Gewerkschaften ist Ostdeutschland mache. "Dort haben wir auch eine Krise der Gewerkschaftsbewegung", sagte er. Die Annahme, Menschen würden sich in schwierigen Situationen Gewerkschaften zuwenden, stimme nicht. Vielmehr wendeten sich nicht wenige von demokratischen Organisationen ab und Rattenfängern zu.

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